Barcamp Stuttgart – der Sonntag

Der Sonntag beim Barcamp geht immer irgendwie ziemlich schnell rum finde ich. Frühstück – Sessions  – Mittagessen – Sessions -Feierabend

Zuerst habe ich mir von Oliver Gassner  erzählen lassen, was ich noch nicht über Google+ wusste (interessantester Aspekt für mich: Google + Authorship Mitgliedschaften. Habe ich gleich mal aufgesetzt, hat aber bisher bei Suchergebnissen noch keinen Erfolg gezeigt).

In Anschluss an die Google+-Session hat uns Michael Schommer erzählt, dass wir von Google ja eigentlich sowieso die Finger lassen müssen, wenn wir im „Cyberwar“ gewinnen wollen.  Eine seiner Präsentationen zu dem Thema findet man auf der Website des Webmontags Stuttgart vom 9. September. Auch gut: prism-break.com

Weil wir diese Session etwas überzogen haben, war das leckere Fingerfood-Buffet schon ganz schön ausgedünnt, als ich zur Mittagspause ging. Die darauf folgende Session-Runde habe ich ausfallen lassen.

Über Jans Session „Spiritualität und Social Media“ muss ich wohl noch etwas nachdenken. Aber das war schon unser „Wort zum Sonntag“ –  ich habe dennoch viele belebende Anregungen mitgenommen.

Meine letzte Session beim diesjährigen Barcamp Stuttgart: Digitale Bildbearbeitung Open Source von und mit Jan Hagelauer. Hier gab es einiges interessantes, mir noch nicht bekannte Tools für Bearbeitung von EXIF-Daten und Geotagging – und die Anregung, mal wieder GIMP auszuprobieren. Alle Links zu dieser Session findet Ihr hier.

Und dann war es auch schon wieder an der Zeit, Dankeschön an Jan und alle Helfer und Sponsoren zu sagen und sich zu verabschieden. Mein nächster Barcamp-Besuch steht schon in wenigen Wochen an: zum ersten mal möchte ich ein Barcamp außerhalb Stuttgarts besuchen, und zwar das Barcamp Nürnberg vom 1. – 3. November.

 

Barcamp Stuttgart – der Samstag

Das 6. Stuttgarter Barcamp startete für mich wieder einmal mit der Vorabendparty, die erneut im Ratskeller stattfand. Nach dem Abendessen ging es gleich so richtig mit ein paar Runden Werwolf los. Villagers win.

Am Samstag morgen nach Frühstück, Vorstellungsrunde und Sessionplanung ging es bei mir gleich mit dem Thema „Essen“ weiter. Und zwar ging es um selbstgemachtes Essen. Sven stellte ein vielvertsprechendes Ketchup-Rezept vor, ich stellte eine schnelle Variante mit Tomatenmark und Gewürzen vor, werde aber sicher auch mal Svens Version ausprobieren. In der Diskussion habe ich dann interessantes über den Thermomix und andere Küchengerätschaften erfahren.

Nach dem Mittagessen (wieder lecker vom Sponsor Esskultur) ging es zur Prezi-Session von Martin. Prezi kenne ich zwar schon, aber man lernt ja immer wieder mal was neues und so hatte auch diese Session noch den einen oder anderen praktischen Tipp für mich zu bieten.

Was ich am Barcamp so mag, es gibt sehr viele nicht-technische Themen. So auch die nächste von mir besuchte Session: Fitness ohne Fitness-Studio. Angelehnt an „You Are Your Own Gym“ gab es auch hier interessante Anregungen für das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht, aber auch Anstöße zur Motivation und zum Körperbewusstsein.

Danach habe ich mich erst mal zum English Shop aufgemacht, um einen Single Malt für das Whisky-Tasting zu besorgen, welches heute abend in einer Night Session stattfinden soll. Ihr merkt schon: der kulinarische Faden zieht sich durch dieses Barcamp.

Weiter ging es mit Zellmi’s Session zum Thema Arbeitskultur – Legosteine, Gummibärchen und  Dragondreaming…  Außerdem habe ich das Maßnahmenboard kennengelernt.

Persönlichkeitsentwicklung – und dann? @jantheofel erzählt von seinem „Weg zu sich selbst“, wenn ich das mal so verkürzt formulieren darf.

Nach dem Abendessen trafen wir uns alle wieder im „Plenum“, das Ergebnis der abgehaltenen „Bundestagswahl“ wurde bekannt gegeben. Die Piraten verloren ihre absolute Mehrheit. Das Ergebnis im Detail: Wahlbeteiligung 70%: Piraten 34%, Grüne 29%, SPD 10% CDU 8%, Linke 8%, FDP 4%. Unter allen Wählern wurden Preise verlost – und ich habe tatsächlich einen Preis gewonnen: Camtasia.

Das Whisky Tasting funktionierte folgendermaßen: Jeder der daran teilnehmen wollte, musste als Eintrittskarte eine Flasche Single Malt Whisky zum Verkosten mitbringen. Man hatte aus der Erfahrung vergangener Barcamps gelernt, wo einige wenige Whisky-„Sponsoren“ fast das gesamte Barcamp versorgten.

Da ich zugesagt habe, bei der Iron Blogger Lesung einen meiner Beiträge vorzustellen musste ich die Whiskyverkostung unterbrechen, aber es hat sich gelohnt, die kleine aber feine Runde von Ironbloggern hat sich sehr gut unterhalten. Zum Abschluss des ersten Tages konnte ich dann sogar noch bei einer Runde Werwolf mitspielen.

[]Links und weitere Updates folgen]

Einmal København und zurück

Anfang September war es so weit: wir stachen wieder einmal in See. In Vorbereitung auf die praktische Prüfung zum Sportküstenschifferschein (SKS) namen wir als Teil einer sechsköpfigen Crew an einem Meilentörn von Großenbrode bei Fehmarn in Richtung der dänischen Hauptstadt Kopenhagen teil. Es galt nämlich, vor der Prüfung noch den Nachweis über 300 Seemeilen auf einer Yacht zu erbringen. Die Fahrt nach Kopenhagen war sehr abwechslungsreich. Ursprünglich lautete der Plan, in einem langen Schlag von Großenbrode nach Kopenhagen durchzusegeln inklusive einer Nachtfahrt und anschließend auf dem Rückweg gemütlich die östliche Dänsische Inselwelt zu erkunden. 

Gedser  Hafen
Sturm und Regen in Gedser

Doch das Wetter wollte bei diesem Plan nicht mitspielen. Starke Winde um 6-7 Beaufort (in Schauerböen bis zu 8) und zwei seekranke Besatzungsmitglieder ließen uns erst einmal nur bis Gedser auf der Insel Falster kommen. Das war eine aufregende und lehrreiche Fahrt. Der Skipper setzte jedenfalls die Sicherheit an erste Stelle, so dass wir auch den nächsten Tag in Gedser verbrachten und den kleinen Ort (in dem es nicht einmal einen Geldautomaten gibt) bei stürmischem Regenwetter erkundeten. Abends ging es dann früh ins Bett, um an Tag 3 schon um vier Uhr morgens abzulegen. So kamen wir doch noch ein bisschen in den Genuss einer Nachtfahrt. Der Wind hatte deutlich nachgelassen, so dass wir sogar eine Zeit lang unter Motor fahren mussten. Langsam ging es an den Kreidefelsen von Møn vorbei. 

Und Kopenhagen wollte einfach nicht näher kommen. Denn nun stellte sich ein Problem mit dem Motor ein. Weißer Rauch, als ob wir gerade einen Papst gewählt hätten – defekter Impeller!  Nach Rücksprache mit dem Vercharterer stellte sich leider heraus, dass wir keinen Ersatz-Impeller an Bord hatten. So schafften wir es unter Segel und mit Motor im Schonbetrieb auf den letzten Metern am Abend gerade mal bis Dragør, etwa 12 Kilometer vor Kopenhagen. Unser Motor konnte zum Glück am nächsten Tag repariert werden.

Feierabendregatta vor der Öresundbrücke bei Dragör
Feierabendregatta vor der Öresundbrücke bei Dragör

Von unserem Liegeplatz im Hafen hatten wir einen tollen  Blick auf die Öresundbrücke. Und immerhin: es fährt ein Bus bis ins Herz der Hauptstadt. So legten wir zwar leider nicht mit dem Schiff in Kopenhagen an, konnten die Stadt aber trotzdem noch besichtigen.

Nyahvn
Auf „Stadtbummel“ in Kopenhagen – die Blickrichtung ändert sich

Der Stadtbummel durch Kopenhagen hat mir sehr gut gefallen, dank der Ortskenntnisse unseres Skippers erhielten wir einen Schnelldurchlauf durch die Sehenswürdigkeiten, besuchten natürlich auch die kleine Meerjungfrau und den neuen Haven (Nyhavn) und den Rathausplatz inklusive des sehr beeindruckenden Rathauses selbst. Am frühen Abend ging es zurück aufs Schiff in Dragør und am nächsten Morgen auch schon wieder auf den Rückweg in Richtung Großenbrode. Auch für diese Strecke hatten wir nun wieder eine Nachtfahrt eingeplant, aber wir kamen so gut voran, dass wir doch entschlossen, in Klintholm auf Møn einen weiteren Zwischenstopp anzulegen, bevor wir am Freitag nach Großenbrode zurückkehrten. Am Samstag mussten wir uns schließlich von zwei Crewmitgliedern verabschieden, die ihre Rückreise nach Süddeutschland antraten.

Für die übrigen drei Besatzungsmitglieder und den Skipper begann nun ein neues Projekt: die intensive Vorbereitung auf die praktische Prüfung zum SKS. Zu diesem Zweck zogen wir von Großenbrode nach Heiligenhafen um. Denn dort sollte am darauf folgenden Freitag auch die Prüfung stattfinden. Einerseits ist es natürlich sinnvoll, sich im Prüfungsgebeit vorzubereiten und andererseits sind auch die Versorgungs- und Einkaufsmöglichkeiten in Heiligenhafen viel besser als in Großenbrode. Ich fand es jedenfalls sehr beeindruckend, eigenhändig unter der Fehmarnsundbrücke durchzusegeln. 

Feierabend nach dem Üben vor Heiligenhafen
Feierabend nach dem Üben vor Heiligenhafen

Die folgenden Tage verliefen alle ganz ähnlich. Je nach Wind und Wetter übten wir Segel- oder Motormanöver (zum Beispiel Boje über Bord, Wenden, Halsen, Fahren nach Kompasskurs, nach Wind oder nach Landmarken, An- und Ablegemanöver am Steg und sogar in der Box). Zur Mittagspause aßen wir meist Fischbrötchen oder Backfisch – den unverschämt leckersten Backfisch, den ich je gegessen habe. Nachmittags ging es dann erneut auf See zum Weiterüben. Obwohl sich die drei Prüflinge durch den Skipper sehr gut vorbereitet fühlten, stieg zum Ende der Woche die Nervosität doch sehr, die Abende wurden teilweise ein klein bisschen weniger gesellig und auch etwas kürzer. Am Freitag schließlich standen wir schon sehr früh am Treffpunkt mit den Prüfern und bald darauf fanden sich weitere Skipper von anderen Booten ein. Insgesamt legten 30 Prüflinge die praktische Prüfung ab, wir  schafften es, als eines der ersten Boote dran zu kommen und was soll ich sagen: alle an Bord haben die Prüfung bestanden! Die Freude und Erleichterung waren sehr groß, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Tage gelohnt hatten.

Gemütlich segelten wir nach Großenbrode zurück um die zwei Wochen am Abend noch bei einem leckeren Essen und den Resten unserer dritten Grappaflasche ausklingen zu lassen. Schön, dass es zum nächsten Törn Anfang Oktober auch nicht mehr lange dauert.