Mobil ohne Auto – ein kleines Update

An diesem Wochenende waren wir eigentlich wieder recht viel in der Stadt unterwegs, und das fast ausnahmslos zu Fuß oder mit dem Rad. Am letzten Donnerstag (für die Nordlichter unter den Lesern: da wurde hier in Bayern wie auch in einigen anderen Bundesländer das sogenannte „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ begangen) haben wir für einen Restaurantbesuch wieder einmal die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Dabei haben wir Bus, U-Bahn und Tram benutzt.   Man fühlt sich ja gleich ein wenig wie beim Brettspiel „Scotland Yard“, aber immerhin sind wir dadurch wirklich von Tür zu Tür gekommen. Hätten wir keinen Besuch dabei gehabt, wären wir mit dem Rad gefahren.

Heute wurde im Biergarten wieder einmal das Thema Lastenfahrrad und Fahrradanhänger diskutiert, denn bei einigen Baumarkt-Filialen hier in der Region kann man recht günstig ein Lastenrad ausleihen. Ich würde das ja alleine schon wegen des Fahrgefühls gerne einmal ausprobieren. Ein anderes Lastenrad, den Fridolin von I Bike NBG kann man sogar umsonst leihen. Einen Anhänger habe ich übrigens immer noch nicht angeschafft. Es ging bisher gut ohne.

Wenn ich also nach etwas mehr als einem Jahr eine kleine Mobilitätsbilanz aufstellen sollte, sähe die in etwa so aus:

Arbeitsweg: 95% mit dem Rad, ca. 5% mit der U-Bahn. Zumeinst waren diese Fahrten witterungsbedingt.

Freizeit: eingekauft wird zu Fuß oder mit dem Rad, oft zu zweit, aber auch mal alleine. Tägliche Besorgungen auf dem Heimweg von der Arbeit. Ein oder zweimal sind wir zum Einkaufen mit Nachbarn mit dem Auto mitgefahren oder haben uns etwas mitbringen lassen. Einmal habe ich ein Flinkster-Carsharing-Auto geliehen um ein Konzert in Erlangen zu besuchen. Ich hatte die Befürchtung, mit der S-Bahn nicht gut zurück nach Nürnberg zu kommen. Das wäre aber kein Problem gewesen. Mit dem Taxi sind wir seither auch etwa dreimal gefahren.

Für die Urlaubsfahrt von Nürnberg nach Kroatien hatten wir uns einen Mietwagen ausgeliehen. Das ist etwas, was wir für Besuche in Zukunft vielleicht öfter machen wollen, ansonsten wird hier wohl weiterhin die Bahn oder der Fernbus das Verkehrsmittel der Wahl bleiben, je nach Verbindung und Preis.

Es fehlt uns also nüchtern betrachtet derzeit nichts ohne eigenes Auto. Im Gegenteil, denn es fällt ja ein Teil des mit dem Auto verbundenen Ärgers für uns weg (Wartung, Parkplatzsuche, Staus, etc.). Allerdings leidet man ja auch als Fußgänger oder Radfahrer, ja manchmal sogar als Passagier im ÖPNV, unter dem Autoverkehr. Hier in Nürnberg haben fast 45% der Haushalte mindestens einen PKW. Für eine Stadt dieser Größe ist das wohl überdurchschnittlich viel. Und das merkt man. Die Stadt ist ein riesiger Parkplatz, und dennoch beklagen sich Autonutzer ständig darüber, keinen solchen zu finden. Dafür sind dann Fuß- und Radwege oft zugeparkt, ebenso wie manche Grünfläche, vor der keine Poller angebracht sind.

Doch auch hier in Nürnberg scheine ich eine gewisse Veränderung hin zum Umweltverbund zu beobachten, zugegebenermaßen recht subjektiv. Beim ÖPNV hat die Politik wohl einige Sackgassen oder unnötige Verschlechterungen installiert, wie mir aus informierten Kreisen berichtet wurde. Aber man sieht viele Radfahrer. Und ich finde es gut, persönlich einen kleinen Teil zu dieser Veränderung beitragen zu können.

 

Elf Jahre Hinten beim Bier, ein Jahr in Franken

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Feuerbach-Denkmal auf dem Rechenberg in Nürnberg

Heute vor elf Jahren ging dieses Blog online, mit einem unbedeutenden „Hallo Welt“.  Wie zum Zehnjährigen verweise ich gerne wieder auf das Resümee zum 500. Beitrag. Seither hat sich, was das Bloggen betrifft, nicht viel verändert. Zugegebenermaßen blogge ich derzeit vor allem wegen der Zugehörigkeit zu den Iron Bloggern Franken regelmäßig.

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Die Pegnitz vom Karlsteg in Fürth

Ein weiteres Jubiläum fand bereits vor etwas mehr als einem Monat statt: am 12. April zog ich „richtig“ nach Nürnberg und seit Anfang Mai 2015 arbeite ich bei kleegro.com in Fürth. Dort wurde ich sehr freundlich aufgenommen und konnte nicht zuletzt dadurch auch die „Kleeblattstadt“ ein wenig kennen lernen. Jeden Tag (bis auf ganz wenige Ausnahmen) fahre ich mit dem Rad von Nürnberg nach Fürth. Wie in einem Traum für kleine Jungs fahre ich dabei an einer großen Burg vorbei und arbeite mit Blick in den Hof der Fürther Berufsfeuerwehr, wo manchmal wirklich spannende Dinge passieren. Jetzt wo es abends länger hell ist, dehne ich meine tägliche Fahrradstrecke übrigens öfter mal auf mehr als 20 Kilometer aus, sonst sind es nämlich nur 16 Kilometer hin und zurück. Dann fahre ich ein wenig durchs Knoblauchsland und gerne auch mal am Albrecht-Dürer-Airport vorbei.

Ein lustiger Zufall: wie beim Umzug letztes Jahr lief am heutigen Sonntag erneut ein Franken-Tatort in der ARD. Die zweite Folge hat mir allerdings weitaus besser gefallen als die Premiere letztes Jahr, die vor allem durch sinnlose Aufnahmen von Autofahrten durch die Nürnberger Südstadt im Gedächtnis blieb. In Franken gefällt es mir jedenfalls!

Es hat nicht „Boom“ gemacht

Über eine Empfehlung bin ich heute in kleiner Runde (drei Damen und ich) zum ersten Mal zur Teilnahme bei einem „Escape Game“ gekommen. Gemeinhin geht es bei diesen Spielen darum, in einer vorgebenen Zeit aus einem Raum zu entkommen, in den man eingesperrt wurde. Wir haben heute allerdings eine weitere Form dieses „Live Adventures“ kennengelernt, bei der wir innerhalb einer Stunde eine Bombe in einem solchen Raum finden mussten und diese entschärfen. Auch hier bestehen die Aufgaben darin, Schlüssel und Codes zu finden. Um dem Nervenkitzel noch ein wenig Authentizität zu verleihen, spielte sich das ganze ein einem historischen Setting ab. Darüber möchte ich gar nicht zu viel verraten, aber die Ausstattung bei „Exit the Room“ in Nürnberg war wirklich sehr detailversessen und gab einem tatsächlich ein wenig das Gefühl, man durchsuche das Zimmer eines „feindlichen Agenten“.

Da wir noch komfortable vierzehn Minuten übrig hatten, als wir die „Bombe“ entschärft hatten, entstand bei uns keine „James Bond“-Spannung, aber aufregend war es schon. Die liebevolle Gestaltung hätte fast noch zu weiteren Erkundigungen angeregt und weil es bei „Exit the Room“in Nürnberg noch einen weiteren Raum gibt, haben wir uns gleich noch einen Rabattgutschein für einen weiteren Besuch gegönnt. Es gibt aber auch noch andere Anbieter solcher Escape Games in der Region (zum Beispiel Parapark in Fürth) und deutschlandweit wohl bereits mehr als 300 solcher Spielräume. Für kleine Gruppen von zwei bis sechs Freunden oder Kollegen ist das ein echt unterhaltsames Vergnügen.

Auf Wiedersehen, Adria

Nach zwei Wochen in Kroatien, davon eine Woche an Bord der Segelyacht „Wilma“ auf der Adria, ging es für mich am Samstag wieder zurück nach Nürnberg.

Schön war es wieder einmal…:
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Ankern vor Sv. Klement

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Über den Dächern von Korcula