Wow, da war ich selbst ein wenig überrascht, dass mein letzter Artikel hier im Blog den nicht ganz vollständigen zehn-Kilometer-Lauf im Marienbergpark behandelte. Denn mittlerweile ist es wahr geworden: am 3. Oktober fand der 22. Nürnberger Stadtlauf statt – und ich war dabei! Knapp ein Jahr nach meinem ersten Lauftraining, welches über den folgenden Winter erst einmal wieder darnieder lag, und etwa sechs Monate, nachdem ich ab Ostern im Rahmen des Post-SV-Lauftreff das Laufen dann konsequenter anging, absolvierte ich meinen ersten Stadtlauf. Zwar lief ich wie bereits erwähnt, nicht zum ersten mal über diese Strecke, aber es ist doch etwas ganz anderes, dies im Rahmen eines solchen großen Events abzuhalten. Und ich bin auch sehr zufrieden mit meiner erreichten Zeit, die für mich zwar sowieso nicht im Vordergrund stand, das Erhoffte aber ordentlich über- (bzw. zeitlich unter-)bot.
„Schuld“ an der Zeit war wohl unter anderem auch ein sogenannter „Pace“-Läufer. Wie bei vielen Läufen dieser Art gibt es Freiwillige mit auffälligen Markierungen, die die Ziellinie innerhalb einer vorher angegebenen Zeit überqueren. An die kann man sich dran hängen, wenn man sich zeitlich selbst ein bestimmtes Ziel gesetzt hat. Das hatte ich zwar nicht vor, landete aber beim Start zwischen den Zielläufern für 65 Minuten und 70 Minuten. 1:10 Stunden fand ich durchaus realistisch, und dann kam wohl doch noch der Ehrgeiz ins Spiel, ich hing mich also erst einmal an den schnelleren Pacemaker. Etwas überrascht stellte ich aber nach dem ersten Kilometer fest, dass dieser wohl deutlich schneller zu laufen schien, als es eigentlich für die Ziel-Zeit erforderlich gewesen wäre. Meinen ersten Kilometer absolvierte ich so in weniger als sechs Minuten, statt in der nötigen Zeit von 6:30. Ein Tempo, welches ich nicht über die Gesamtstrecke aufrecht erhalten konnte. Bei der zweiten Verpflegungsstation – etwa um Kilometer 7 – beschloss ich, eine Gehpause einzulegen, um den Puls wieder etwas herunter zu schrauben. Das funktionierte auch ganz gut und dann ging es mit neuer Motivation weiter. Auch die beiden Feuerwehrleute in Vollmontur zogen mich mental ein wenig mit, bis etwa Kilometer 9 hing ich mich an sie ran. Doch bis zum Zielsprint legte ich, vor allem bei den Steigungen, die nun in Richtung Opernhaus folgten, weitere Gehpausen ein. Auf den letzten Kilometern half die Motivation durch die zahlreichen anfeuernden Zuschauer sehr.
Mein Fazit: mit der Leistung bin ich mehr als zufrieden – und Zufriedenheit war wohl sowieso das stärkste Gefühl nach dem Zieleinlauf. Zufrieden, es durchgezogen zu haben, zufrieden, dem widrigen Wetter (es war regnerisch und windig an diesem Vormittag) getrotzt zu haben. Jetzt ist durchaus auch Ansporn geweckt, beim nächsten Mal eine bessere Zeit zu erreichen – eine solche Strecke unter einer Stunde zu absolvieren ist ja nichts unrealistisches, erfordert aber doch ein etwas zielgerichteteres Lauftraining.
Ein großes Dankeschön geht an Michael G. für seine Unterstützung und die ansteckende Sport-Begeisterung, an Michael W. für die tatkräftige Unterstützung am Lauf-Tag, an Kathrin für die Begleitung auf der Strecke und vor allem an Nadja, die diesen Lauf ja bereits letztes Jahr zum ersten Mal absolviert hat, mich zum Lauftreff mitgenommen und auch sonst immer wieder angespornt hat, den Arsch hoch zu bekommen.