Krieg und Geschichte in persönlicher Perspektive

Als ich zur Welt kam, lag der Schrecken des zweiten Weltkriegs gerade einmal 26 Jahre in der Vergangenheit. Es fühlte sich stets so an, als sei dieser Krieg etwas in sehr weiter Ferne, auch wenn er unbestreitbar große Auswirkungen auf mein Dasein hatte. Denn alle meine Großeltern hätten sich ohne diesen Krieg wohl nicht so gefunden wie sie es taten. Heute liegt dieser Krieg bereits 71 Jahre hinter uns.

Die Welt war in der Zwischenzeit leider nicht sehr friedlich. Während der Vietnamkrieg bereits weitgehend beendet, aber in der Kultur meiner Jugend noch sehr präsent war, kann ich mich noch recht gut an den Falkland-/Malvinaskrieg, an die Invasion der UdSSR in Afghanistan und den Grenada-Feldzug der USA erinnern. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Bürgerkriegen im Nahen Osten und in Süd- und Mittelamerika. Wirklich spürbar wurde die Bedrohung aber eigentlich erst zu Zeiten des „zweiten Golfkriegs“ nach den Einmarsch von Saddam Hussein in Kuwait 1990. Als politisierter junger Erwachsener ging ich zum ersten Mal auf eine Friedens-Demo („Kein Blut für Öl“), gemeinsam mit etwa 200 000 Menschen im Bonner Hofgarten.

Und der „militärisch-industrielle Komplex“ wird wohl nicht so schnell zu stoppen sein. Und so wird weiter Blut vergeudet werden, Konflikte schneller mal auf dem Schlachtfeld als am Verhandlungstisch gelöst. Rüstungexporte erreichen immer neue Rekorde, obwohl versprochen wurde, sie zurück fahren zu wollen.

Doch darauf alles wollte ich heute eigentlich gar nicht hinaus. Denn was ich in diesem Kontext eigentlich bemerkenswert finde ist geschichtliche Ereignisse in Perspektive zum eigenen „Zeitstrahl“ zu setzen. Und so frage ich mich, ob für heute geborene Kinder zum Beispiel die Geschichte der 1989/1990 beendeten Deutschen Teilung eine ähnliche Bedeutung haben wird für meine Generation und mich das Ende des zweiten Weltkriegs.

Und unabhängig davon, dass den heutigen Generationen in Anbetracht globalen Säbelrasselns etwas mehr Pazifismus sicher gut tun würde, fühle ich mich beim Innehalten und  Betrachten dieser zeitlichen Zusammenhänge  wohl einfach nur irgendwie alt…

 

Soziale Marktwirtschaft heute

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Um soziale Marktwirtschaft noch einmal hautnah zu erleben, muss man heutzutage wohl schon ins Museum gehen… (aufgenommen in Fürth).

Wieder zuhause…

Und schon ist unser kleiner Ostsee-Törn auf der „Helga“ wieder zu Ende. Nachdem wir am Dienstag einen Hafentag in Stralsund verbracht hatten, ging es, erneut über Stahlbrode und außerdem Lubmin, am Freitag wieder zurück nach Wolgast un am Samstag mit dem Zug zurück nach Nürnberg.

Der versprochene Törnbericht befindet sich noch in der Vorbereitung.

Grüße von der „Helga“!

Nachdem wir letzten Samstag in Wolgast ablegten, hat es uns zuerst nach Krummin geführt. Nach einem weiteren Hafentag in Wolgast fuhren wir in Richtung Greifswalder Bodden, mit den Stationen Freest, Wieck bei Greifswald, Lauterbach, Seedorf (beides Rügen). Heute nun sind wir auf dem Weg nach Stralsund in Stahlbrode gelandet.

Nach Stralsund befinden wir uns im Prinzip schon wieder auf dem Ruckweg, am Freitag müssen wir unsere Jacht „Helga“, eine Bandholm 20, Baujahr 1969, wieder bei der Bootsvermietung Rückenwind in Wolgast zurück geben.

Einen ausführlichen Törnbericht mit Bildern werde ich nach unserer Rückkehr verfassen. Leider ist mein Datenvolumen derzeit eingeschränkt, ebenso die WLAN-Verfügbarkeit hier an der Küste.

Unterwegs während der EM

Es hat so langsam fast schon eine gewisse Tradition, dass wir während eines „großen Fussball-Ereignisses“ auf Reisen gehen. 2006 haben wir das sogenannte „Sommermärchen“ als traumhaften Midsommar in Schweden verbracht, die EM 2010 auf Mallorca. Damals haben wir sowol bei der Anreise als auch bei der Abreise jeweils ein Spiel deutscher Beteiligung verpasst. Dieses Jahr werden wir zumindest die Vorrunde auf einem Segelboot an der Ostsee verbringen.

Es ist nicht so, dass wir vor dem Ereignis fliehen würden, die Termine haben aber einfach nicht die Wichtigkeit, um bei der Urlaubsplanung berücksichtigt zu werden. Denn eigentlich schaue ich mir schon ganz gerne die Spiele der Welt- oder Europameisterschaft an, eine Flucht in ein künstliches Koma ist also nicht notwendig. Auch wenn die Begeisterung früherer Jahre seit den ganzen Skandalen um die FIFA merklich gesunken ist; und die jetzt wieder inflationäre Fahnenschwenkerei war mir eh noch nie sehr sympathisch.

Far Cry 3

Vor kurzem habe ich mal wieder ein Spiel auf meinem Rechner installiert, und zwar das bereits etwas betagtere „Far Cry 3“ aus dem Hause Ubisoft.  Betagtere Spiele vertragen sich besser mit der nicht ganz aktuellen Software. Ich hatte bereits die beiden Vorgänger gespielt, auch wenn ich bei Far Cry 2 relativ schnell die Lust verlor. Far Cry 3 dagegen macht wieder viel Spaß.

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: man befindet sich als Teil einer Gruppe amerikanischer Touristen auf einer nicht näher benannten Inselgruppe im Pazifik. Nachdem die ganze Gruppe von Piraten gekidnappt wird, gelingt uns als Protagonist die Flucht und wir machen uns an die Aufgabe, die anderen Geiseln von den Piraten zu befreien. Gleichzeitig hilft man den Ureinwohnern der Insel, sich gegen die Piraten zur Wehr zu setzen.

Hier das Intro mit M.I.A.s großartigem Song „Paper Plane“:

Am meisten fasziniert mich an dem Spiel die offene Welt, die man größtenteils frei erkunden kann, wobei einem auch Fahrzeuge wie Autos, Boote oder Gleitdrachen zur Verfügung stehen. Aber auch die Ausgestaltung der Insellandschaft und der Charaktere, vor allem des Antagonisten Vaas (andere durfte ich noch nicht kennen lernen) bereitet viel Spaß.

Noch faszinierender wäre es, das ganze – eine gute Steuerung vorausgesetzt – einmal mit einer Virtual Reality-Ausrüstung zu spielen. Auf Youtube gibt es einige Filme von Menschen, denen das gelungen ist, und das mit der Google Cardboard immerhin einen kleinen Vorgeschmack auf solch ein immersives Gameplay liefern kann:

Mobil ohne Auto – ein kleines Update

An diesem Wochenende waren wir eigentlich wieder recht viel in der Stadt unterwegs, und das fast ausnahmslos zu Fuß oder mit dem Rad. Am letzten Donnerstag (für die Nordlichter unter den Lesern: da wurde hier in Bayern wie auch in einigen anderen Bundesländer das sogenannte „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ begangen) haben wir für einen Restaurantbesuch wieder einmal die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Dabei haben wir Bus, U-Bahn und Tram benutzt.   Man fühlt sich ja gleich ein wenig wie beim Brettspiel „Scotland Yard“, aber immerhin sind wir dadurch wirklich von Tür zu Tür gekommen. Hätten wir keinen Besuch dabei gehabt, wären wir mit dem Rad gefahren.

Heute wurde im Biergarten wieder einmal das Thema Lastenfahrrad und Fahrradanhänger diskutiert, denn bei einigen Baumarkt-Filialen hier in der Region kann man recht günstig ein Lastenrad ausleihen. Ich würde das ja alleine schon wegen des Fahrgefühls gerne einmal ausprobieren. Ein anderes Lastenrad, den Fridolin von I Bike NBG kann man sogar umsonst leihen. Einen Anhänger habe ich übrigens immer noch nicht angeschafft. Es ging bisher gut ohne.

Wenn ich also nach etwas mehr als einem Jahr eine kleine Mobilitätsbilanz aufstellen sollte, sähe die in etwa so aus:

Arbeitsweg: 95% mit dem Rad, ca. 5% mit der U-Bahn. Zumeinst waren diese Fahrten witterungsbedingt.

Freizeit: eingekauft wird zu Fuß oder mit dem Rad, oft zu zweit, aber auch mal alleine. Tägliche Besorgungen auf dem Heimweg von der Arbeit. Ein oder zweimal sind wir zum Einkaufen mit Nachbarn mit dem Auto mitgefahren oder haben uns etwas mitbringen lassen. Einmal habe ich ein Flinkster-Carsharing-Auto geliehen um ein Konzert in Erlangen zu besuchen. Ich hatte die Befürchtung, mit der S-Bahn nicht gut zurück nach Nürnberg zu kommen. Das wäre aber kein Problem gewesen. Mit dem Taxi sind wir seither auch etwa dreimal gefahren.

Für die Urlaubsfahrt von Nürnberg nach Kroatien hatten wir uns einen Mietwagen ausgeliehen. Das ist etwas, was wir für Besuche in Zukunft vielleicht öfter machen wollen, ansonsten wird hier wohl weiterhin die Bahn oder der Fernbus das Verkehrsmittel der Wahl bleiben, je nach Verbindung und Preis.

Es fehlt uns also nüchtern betrachtet derzeit nichts ohne eigenes Auto. Im Gegenteil, denn es fällt ja ein Teil des mit dem Auto verbundenen Ärgers für uns weg (Wartung, Parkplatzsuche, Staus, etc.). Allerdings leidet man ja auch als Fußgänger oder Radfahrer, ja manchmal sogar als Passagier im ÖPNV, unter dem Autoverkehr. Hier in Nürnberg haben fast 45% der Haushalte mindestens einen PKW. Für eine Stadt dieser Größe ist das wohl überdurchschnittlich viel. Und das merkt man. Die Stadt ist ein riesiger Parkplatz, und dennoch beklagen sich Autonutzer ständig darüber, keinen solchen zu finden. Dafür sind dann Fuß- und Radwege oft zugeparkt, ebenso wie manche Grünfläche, vor der keine Poller angebracht sind.

Doch auch hier in Nürnberg scheine ich eine gewisse Veränderung hin zum Umweltverbund zu beobachten, zugegebenermaßen recht subjektiv. Beim ÖPNV hat die Politik wohl einige Sackgassen oder unnötige Verschlechterungen installiert, wie mir aus informierten Kreisen berichtet wurde. Aber man sieht viele Radfahrer. Und ich finde es gut, persönlich einen kleinen Teil zu dieser Veränderung beitragen zu können.

 

Elf Jahre Hinten beim Bier, ein Jahr in Franken

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Feuerbach-Denkmal auf dem Rechenberg in Nürnberg

Heute vor elf Jahren ging dieses Blog online, mit einem unbedeutenden „Hallo Welt“.  Wie zum Zehnjährigen verweise ich gerne wieder auf das Resümee zum 500. Beitrag. Seither hat sich, was das Bloggen betrifft, nicht viel verändert. Zugegebenermaßen blogge ich derzeit vor allem wegen der Zugehörigkeit zu den Iron Bloggern Franken regelmäßig.

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Die Pegnitz vom Karlsteg in Fürth

Ein weiteres Jubiläum fand bereits vor etwas mehr als einem Monat statt: am 12. April zog ich „richtig“ nach Nürnberg und seit Anfang Mai 2015 arbeite ich bei kleegro.com in Fürth. Dort wurde ich sehr freundlich aufgenommen und konnte nicht zuletzt dadurch auch die „Kleeblattstadt“ ein wenig kennen lernen. Jeden Tag (bis auf ganz wenige Ausnahmen) fahre ich mit dem Rad von Nürnberg nach Fürth. Wie in einem Traum für kleine Jungs fahre ich dabei an einer großen Burg vorbei und arbeite mit Blick in den Hof der Fürther Berufsfeuerwehr, wo manchmal wirklich spannende Dinge passieren. Jetzt wo es abends länger hell ist, dehne ich meine tägliche Fahrradstrecke übrigens öfter mal auf mehr als 20 Kilometer aus, sonst sind es nämlich nur 16 Kilometer hin und zurück. Dann fahre ich ein wenig durchs Knoblauchsland und gerne auch mal am Albrecht-Dürer-Airport vorbei.

Ein lustiger Zufall: wie beim Umzug letztes Jahr lief am heutigen Sonntag erneut ein Franken-Tatort in der ARD. Die zweite Folge hat mir allerdings weitaus besser gefallen als die Premiere letztes Jahr, die vor allem durch sinnlose Aufnahmen von Autofahrten durch die Nürnberger Südstadt im Gedächtnis blieb. In Franken gefällt es mir jedenfalls!

Es hat nicht „Boom“ gemacht

Über eine Empfehlung bin ich heute in kleiner Runde (drei Damen und ich) zum ersten Mal zur Teilnahme bei einem „Escape Game“ gekommen. Gemeinhin geht es bei diesen Spielen darum, in einer vorgebenen Zeit aus einem Raum zu entkommen, in den man eingesperrt wurde. Wir haben heute allerdings eine weitere Form dieses „Live Adventures“ kennengelernt, bei der wir innerhalb einer Stunde eine Bombe in einem solchen Raum finden mussten und diese entschärfen. Auch hier bestehen die Aufgaben darin, Schlüssel und Codes zu finden. Um dem Nervenkitzel noch ein wenig Authentizität zu verleihen, spielte sich das ganze ein einem historischen Setting ab. Darüber möchte ich gar nicht zu viel verraten, aber die Ausstattung bei „Exit the Room“ in Nürnberg war wirklich sehr detailversessen und gab einem tatsächlich ein wenig das Gefühl, man durchsuche das Zimmer eines „feindlichen Agenten“.

Da wir noch komfortable vierzehn Minuten übrig hatten, als wir die „Bombe“ entschärft hatten, entstand bei uns keine „James Bond“-Spannung, aber aufregend war es schon. Die liebevolle Gestaltung hätte fast noch zu weiteren Erkundigungen angeregt und weil es bei „Exit the Room“in Nürnberg noch einen weiteren Raum gibt, haben wir uns gleich noch einen Rabattgutschein für einen weiteren Besuch gegönnt. Es gibt aber auch noch andere Anbieter solcher Escape Games in der Region (zum Beispiel Parapark in Fürth) und deutschlandweit wohl bereits mehr als 300 solcher Spielräume. Für kleine Gruppen von zwei bis sechs Freunden oder Kollegen ist das ein echt unterhaltsames Vergnügen.

Auf Wiedersehen, Adria

Nach zwei Wochen in Kroatien, davon eine Woche an Bord der Segelyacht „Wilma“ auf der Adria, ging es für mich am Samstag wieder zurück nach Nürnberg.

Schön war es wieder einmal…:
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Ankern vor Sv. Klement

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Über den Dächern von Korcula