Rock im Park 2015

Ein entspanntes und abwechslungsreiches Festivalwochenende geht zu Ende. Prodigy haben ihrem Headlinerstatus heute, am Sonntag abend alle Ehre gemacht und das Zeppelinfeld ordentlich gerockt.

Von dem schweren Gewitter, das wie ein weiterer Act zuerst am Freitag Rock am Ring und dann am Samstag Rock im Park heimsuchte, blieben wir glucklicherweise verschont.

#bcnue7 – hier knackige Headline einfügen

An diesem Wochenende war wieder einmal Barcamp-Zeit in Nürnberg. Als ich zum ersten Mal auf dem Barcamp Nürnberg war, fand dieses im Klee-Center statt, seit 2014 hat sich mit der Grundig-Akademie aber eine neue Location gefunden. Auch wenn die als „Disco-Areal“ bekannte Klingenhofstraße nicht gerade zentral gelegen ist, hat sich die Akademie doch als Barcamp-tauglich erwiesen.

Mein persönliches Programm am Samstag war bunt gemischt und startete mit dem Thema „Scrum in der Schule“. Agiles Zusammenarbeiten scheint nicht nur in der Software-Entwicklung, sondern auch in der Wissensvermittlung noch viel Potential zu haben, so mein Eindruck von dieser Session.

„WordPress sind wir alle“ postulierte Frank Staude und erinnerte die Session-Teilnehmer daran, dass man als User von Open-Source Software gerne auch mal etwas an die Community zurück geben kann. Auch und gerade für Nicht-Programmierer zeigten sich hier vielfältige Möglichkeiten, von der Plugin-Bewertung über Foren-Teilnahme bis hin zu Übersetzungs-Arbeit für die deutsche WordPress-Community.  In einer weiteren Session stellte Frank übrigens vor, wie bei WordPress „Team-Kommunikation mit Slack“ betrieben wird. Leider litt die Live-Demo jedoch unter der langsamen Internet-Verbindung im Klingenhof-Areal.

Am Eindrücklichsten war für mich an diesem Barcamp-Samstag wohl die Session „Schöner Schreiben. Eure Blog-Posts“  von Christian.  Auch wenn ich das meiste sicher schon einmal gehört hatte, war das Auffrischen einiger Schreibregeln sicher hilfreich, um dem „Schulaufsatz-Syndrom“ entgegen zu wirken, welches ich bei einigen meiner längeren Blogposts selbst beobachtete. Das Thema regte mich zur Reflexion an, für welche Zielgruppe und mit welchem Anspruch ich dieses Blog überhaupt schreibe. Nicht zuletzt sind zum Beispiel Barcamp-Berichte wie dieser für mich ja auch eine Art persönlicher Notizbuch-Eintrag ohne Gedanken an Grimme- oder Pulitzerpreis.  Anderseits ist es ja nicht sonderlich schwer, einen Text etwas interessanter für die Leser zu gestalten. Christian und seiner Session möchte ich die Überschrift dieses Beitrags widmen.

Zuletzt bot ich noch meine eigene Session „Schuhe binden + Seemannsknoten“ an, die ich auch schon im März auf dem Barcamp Berlin gehalten habe. Dort war sie zwar deutlich besser besucht, aber auch in Nürnberg konnte ich jemandem damit helfen, den Unterschied zwischen dem sogenannten Altweiberknoten und Kreuzknoten zu erklären.

Abends wurde in gewohnter Barcamp-Tradition Werwolf gespielt und Powerpoint-Karaoke vorgeführt, doch ich lies mich von Niels in die bunte Welt der spaßigen Fan-Dubs entführen. „Schwarzer Kaffee, Junge“ – kannte ich zwar schon,  aber nicht die gesamte „Sinnlos im Weltraum“-Sammlung oder gar die sehr professionell gemachten „Bad Lip Reading“-Folgen.

Vom Sonntag auf dem Barcamp Nürnberg 2015 – unter anderem mit „Jagd auf Mister X“ und „Freifunk Franken“ – erzähle ich in den kommenden Tagen.

 

Zehn Jahre „Hallo, Welt!“

Am 22. Mai 2005, also heute vor zehn Jahren, ging dieses Blog online! Ein kleines Resümee habe ich ja bereits Ende letzten Jahres zum Erscheinen des 500. Beitrags gezogen.

 

(Bildnachweis: CC by Rob Irgendwer – witzigerweise wohl entstanden bei einem Wikipedia-Stammtisch in Fürth)

Greetings from Balconia

Zwei Wochen sind bereits vergangen, seit wir aus dem Urlaub zurück gekehrt sind. Meine beiden Grußbotschaften von der kroatischen Adria fielen ja entsprechend kurz aus, denn obwohl wir an Bord unserer Segelyacht sogar eine Internet-Verbindung über lokalen Mobilfunk hatten, war mir die Tipperei auf dem Tablet im Urlaub etwas zu mühsam. Zuhause auf dem Laptop ist das deutlich angenehmer und so möchte ich ein wenig aus Balkonien berichten. Heute war es leider etwas frisch, aber ansonsten genieße ich die Zeit auf unserem kleinen aber feinen Balkon in den Baumwipfeln, mit Eichhörnchen und Eichelhäher schon sehr. Wir wohnen ja auch wirklich da, wo andere Urlaub machen. Das merkt man auch wenn beispielsweise samstags die sogenannte „Bimmelbahn“ herantuckert, eine der verschiedenen Segway-Stadtrundfahrten mit dem typischen Sound vorbeirauschen oder die Busse mit den Flusskreuzfahrt-Passagieren den nahe gelegenen Busparkplatz anlaufen. Auch wenn das alles jetzt nach recht viel Verkehrsaufkommen klingt, stört es eigentlich kaum. Die Tatsache, dass der Verkehr nur aus einer Richtung kommt und das viele Grün mindern etwaigen Lärm ziemlich gut. Da sind die zwitschernden Vögel deutlich lauter – heute Abend etwa konnten wir tatsächlich einer Nachtigall zuhören (von anderen ornithologischen Beobachtungen habe ich ja bereits früher berichtet).

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Zwei Run-and-Bike-Teams, im Hintergrund wird gerade gewechselt.

Heute kam der Verkehr auf der Straße unten aber einmal von der anderen Richtung. Denn wieder einmal ging die letzte Etappe der Bayern Rundfahrt, dem ranghöchsten Profi-Radrennen in Deutschland, rund um die Nürnberger Altstadt, und damit direkt bei uns vor dem Haus, vorbei. Und mit den Profis, die zehn Runden um die Altstadt fahren, ist es ja noch nicht vorbei. Sie bilden den Höhepunkt eines langen Radsport-Tages in Nürnberg. Vorher werden schon in verschiedenen Wertungen Jedermannrennen und das sogenannte „Run and Bike“ ausgetragen.  Beim „Run and Bike“ treten zwei Sportler als Team mit nur einem Fahrrad an. Sie dürfen sich auf der Strecke beliebig oft ablösen, wobei es beim Radfahren selbst bei den schnellen Teams dabei eher gemütlich zur Sache geht, schließlich soll der Abstand zwischen Läufer/in und Radler/in nie mehr als zehn Meter betragen. Man sieht dort übrigens sehr viele gemischte Teams und auch viele Erwachsene, die mit ihren Kindern antreten. Für Laufbegeisterte sicher ein spaßiger Event. Die Ergebnisse der verschiedenen Rennen rund um die Altstadt gibt es bei der Stadt Nürnberg.

So sieht es übrigens aus, wenn die Profis den Vestnertorgraben entlang rasen (nicht vom Balkon gefilmt):

Mit dem Rad zur Arbeit

Hier soll es nicht um die gleichnamige Aktion von ADFC und AOK gehen, aber seit einer Woche fahre ich jetzt mit dem Fahrrad zu meiner neuen Arbeitsstelle und habe richtig Spaß dabei. Das Wetter spielt ja gerade einigermaßen mit, doch auch an regnerischen Tagen möchte ich die acht Kilometer lange Strecke von Nürnberg nach Fürth durchs Pegnitztal so zurücklegen. Eventuell muss ich hier meine Ausrüstung – in dem Fall vor allem die Kleidung – noch etwas anpassen. A propos Ausrüstung: ich fahre ja mit elektrischer Unterstützung, doch ich Frage mich jetzt schon, ob das überhaupt notwendig ist. Das Pedelec unterstützt ja aus rechtlichen Gründen nur bis 25 km/h und sobald ich schneller fahre, was auf der weitgehend ebenen Strecke kein Problem wäre, komme ich mit dem schweren Teil eigentlich kaum noch auf höhere Geschwindigkeiten, was aber auch an der Übersetzung der Nabensschaltung liegt. Und so spiele ich schon eifrig mit dem Gedanken, zusätzlich zum Pedelec wieder ein normales Rad ohne Elektromotor und mit Kettenschaltung zu kaufen.

Greetings from Brac

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Viele Grüße aus der ACI-Marina Milna

Greetings from Sveti Klement

Viele Grüße aus der ACI-Marina Palmizana

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Der Falke im Turm

Eigentlich befindet sich der Falkenturm auf der gegenüber liegenden Seite der Nürnberger Altstadt. Doch das hat das Wanderfalken-Paar, das nun wieder im Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg nistet, wohl nicht gestört, zumal sie dort wohl auch das bequemere Zuhause gefunden haben, denn dort wurde im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen in einem anderen Turm vor einigen Jahren ein Ausweichquartier für die Turmfalken eingerichtet. So erfahren wir es auf der Website „Lebensraum Burg“, auf der es sogar eine Webcam ins Nest der Wanderfalken gibt. Ein erstes Küken ist bereits geschlüpft.

Sinwellturm
Der Sinwellturm

Der Wanderfalke (Falco Peregrinus) gilt als die am weitesten verbreitete Vogelart weltweit. Dennoch ist er in Deutschland als bedrohte Tierart eingestuft. Die Bestände sind bis in sie Siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhundterst vor allem wegen des DDT-Einsatzes in der Landwirtschaft stark zurück gegangen, erholten sich aber seither. Außerdem habe ich bei Wikipedia gelernt, dass man die Falken systematisch nicht mehr zu den Greifvögeln zählt, weil sie laut DNA-Untersuchungen wohl eher mit den Papageien und den Sperlingsvögeln verwandt sind.

Spannenderweise hatte sich einer der Vögel, vermutlich das etwas kleinere Männchen, neulich auf unserem Haus im Vestnertorgraben niedergelassen, um auf Beuteschau zu gehen. Der Vogel ließ sich allerdings nach einem kurzen Geplänkel von einer Krähe verjagen. Es ist wirklich was los hier im Lebensraum nördlich der Kaiserburg!

Bildnachweise:
Peregrino en vuelo By Juan Lacruz (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Nürnberg, Burg, Sinwellturm By Tilman2007 (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

 

Zug um Zug: Zug-Umzug

Umzug per Zug,hier. ein Haufen Koffer und Taschen auf dem Bahnsteig

Nach fast genau einem Jahr war es heute soweit: ich bin nun endlich „ganz“ nach Nürnberg umgezogen, pendle jetzt also nicht mehr unter der Woche nach Stuttgart. Oben seht Ihr, was man in einem Jahr so ansammelt, wobei hier auch noch einige Geburtstagsgeschenke und das Wochenend-Gepäck von N. dabei sind. Gemeinsam hatten wir acht Gepäckstücke: für jeden einen Rucksack, eine große und eine kleinere Tasche sowie eine Handtasche. Das hat mit der Bahn von Bietigheim-Bissingen nach Nürnberg, mit einem Umstieg vom Regionalexpress in den ICE in Würzburg, sehr gut geklappt. In Nürnberg haben wir dann ein Taxi bis nach Hause genommen. Und nach dem Auspacken saßen wir pünktlich zum ersten gemeinsamen Tatort seit über drei Jahren auf dem Sofa. Der Tatort hätte übrigens nicht passender ausfallen können: es lief ja der erste Fall der neuen Mordkommission Franken!

Herzlicher Dank geht an dieser Stelle nochmals an meine Eltern, die mich so lange als Gast ertragen haben 😉 und uns an diesem Geburtstags- und Umzugswochenende so liebevoll umsorgten.

Der Raubparker

Der perfide Begriff „Raubkopierer“ wird häufig für Menschen verwendet, die in welcher Form auch immer illegale Kopien herstellen. Er gilt aber als ungenau und übertrieben. Juristisch gesehen muss man ihn sogar als irreführend bezeichnen, denn in den allermeisten Fällen handelt es sich bei illegalen Kopien weder um Raub noch um Diebstahl. Wenn man schon einen solchen „griffigen“ Begriff braucht, wäre für solche Kopien vielleicht noch der Ausdruck „Schwarzkopierer“ passender, analog zu ähnlichen Leistungserschleichungen oder -Verweigerungen wie beim Schwarzfahrer oder Schwarzarbeiter.

In einem ganz anderern Bereich werden Übel – (und potentielle Straf-)Täter dagegen eher mit verharmlosenden Begriff umschrieben: der „Falschparker“ begeht der Begrifflichkeit nach nur einen Fehler. Doch hier fände ich den Begriff „Raubparker“ viel treffender. Zuerst einmal handelt es sich ja immer um eine Wegnahme. Der durch den illegal parkenden blockierte Platz steht anderen nicht mehr zur Verfügung (ganz im Gegensatz zur illegalen Kopie, das ursprüngliche Gut wird hierbei nicht verletzt oder weggenommen). Und wenn das illegale Parken auf einem Rad- oder Fußweg geschieht, ist sogar von einer körperlichen >Gefährdung auszugehen, da es oft andere Verkehrsteilnehmer wie zum Beispiel Radfahrer oder Fußgänger zu gefährlichen Ausweichmanövern nötigt.

Doch warum wird bei den illegalen Kopien geradezu maßlos übertrieben, während man die Bedrohung durch illegales Parken schon bei der Begrifflichkeit verharmlost? Ein Grund dafür ist sicher die Infizierung unserer Gesellschaft mit dem „Virus Auto“. Einerseits wird dem Auto unverhältnismäßig viel Platz eingeräumt* und andererseits verfallen viele Automobilisten in eine Stufe des Egoismus, die andere Verkehrsteilnehmer entweder gänzlich ausblendet oder im schlimmsten Fall als Gegner erscheinen lässt.

* In Berlin zum Beispiel  bekommen stehende Autos sechs Mal so viel Verkehrsfläche wie fahrende Fahrräder.  Autofahrer und einige lokale Geschäftsinhaber scheinen geradezu von einem Grundrecht auf öffentlich zur Verfügung gestellte Parkplätze auszugehen.

Der Begriff „Raubkopierern“ hingegen beruht wohl auf gezielten PR-Kampagnen der Rechteverwerter.

Das Beitragsbild basiert auf:

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Behringersdorf Norisstrasse Radweg f sw keichwa„. Licensed under CC BY-SA 1.0 via Wikimedia Commons.