Rap im Park

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Viele Grüße aus Nürnberg!

Neun Jahre „Hinten beim Bier“

Knapp daneben ist auch vorbei, aber letzten Donnerstag vor neun Jahren erschien der erste „Beitrag“ in diesem Blog, das ursprünglich keinen richtigen Namen außer „Iguana Roadkill“ hatte und später dann in „Hinten beim Bier“ umbenannt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle übrigens an Johnny Haeusler, der mir Ende 2008 diese Domain gesichert hat!

Nächstes Jahr steht also das zehnjährige an – gute Vorsätze funktionieren ja meistens nicht so, ich habe aber dennoch das gute Gefühl, dass es in Zukunft wieder mehr Beiträge hier zu lesen geben wird.

Und ansonsten: Happy Towel Day!

Fast wie Neujahr: 1400000000 Unix Time

Am Dienstag,  13 Mai 2014 16:53:20 UTC (also um 18:53:20 MESZ) erreicht die sogenannte Unixzeit den Wert 1400000000. Das bedeutet, seit Donnerstag, dem 1. Januar 1970 00:00 Uhr UTC werden 1400000000 Sekunden vergangen sein (Schaltsekunden nicht mitgezählt).

Ich würde ja eine Flasche Schampus aufmachen, so ganz im Sylvester-/Neujahrs-Stil, doch leider bin ich um diese Zeit bei einer Eigentümerversammlung…

Zum Umrechnen empfehle ich übrigens http://www.epochconverter.com/

 

Gottes Segen und die Landesmesse

Gottes Segen läge auf der Landesmesse, so tönte er damals, und auf Stuttgart 21 genau so. Nun glaube ich nicht an einen Gott, auch nicht an den Gott, der beim evangelischen Kirchentag nächstes Jahr in Stuttgart verehrt und angebetet werden soll. Ich bin kein Theologe und meine Fehlerquote von 31% in der Quizduell-Rubrik „Glaube und Religion“ machen mich wohl auch kaum zum Experten für Glaubens- und Segensfragen. Aber die Menschen, die den Kirchentag besuchen werden. kennen sich da teilweise sicher besser aus. Und die werden das mit der Landesmesse und dem göttlichen Segen wohl ein wenig anders sehen. Denn entgegen der ursprünglichen Planung kann die Landesmesse nicht für den Kirchentag genutzt werden. Der Grund dafür seien nicht die durchaus geeigneten Messehallen, sondern die sub-optimale Verkehrsanbindung des Geländes an die Stuttgarter Innenstadt. Die Veranstalter befürchten, die erwarteten Besucherzahlen könnten verkehrstechnisch an diesem Ort nicht bewältigt werden. 

Ich fürchte nun jedenfalls mehr denn je, dass das andere von dem oben per Link genannten Landes- und Lokalpolitiker als gesegnet bezeichnete Projekt  bezüglich der Verkehrsanbindung unter einem ganz ähnlichen Stern steht. Aber auch wenn man die gläubige Brille abnimmt und das Projekt mit dem Blick der Vernunft (Link zu PDF) betrachtet, wird man es wohl immer noch nicht als gesegnet bezeichnen können.

Stoppt TTIP!

Also, wenn man dieses ARD-Interview zum sogenannten Freihandelsabkommen TTIP liest oder hört, wird schon deutlich, dass man für die Campact-Aktion noch weiter die Werbetrommel rühren sollte…:

Stoppt TTIPIch 

Ich persönlich finde an diesem geplanten Abkommen ja neben Chlorhühnchen und anderen Gruselgeschichten vor allem die geheimen Schiedsgerichte sehr unheimlich.

 

 

Happy Earth Day!

Wo wir bei Feiertagen sind: Heute ist der Tag der Erde, auch bekannt als Earth Day. Also denkt dran: wir haben nur diese eine Erde!

earthday2014

Nicht vergessen: Tag des deutschen Bieres

Auch wenn hier Hinten beim Bier gerade wegen einiger zeitintensiver privater Unternehmungen (London-Reise, Wohnungs-Umzug) etwas Flaute herrscht, möchte ich Euch am heutigen sogenannten Ostersonntag auf einen anderen, wichtigen Feiertag hinweisen: am 23. April, also kommenden Mittwoch, ist der Tag des Deutschen Bieres. Der Anlass für diesen Feiertag ist übrigens das älteste Lebensmittelgesetz der Welt, das deutsche Reinheitsgebot, das am 23. April 1516 proklamiert wurde.

Leider ist der Tag des Deutschen Bieres (noch) kein gesetzlicher Feiertag. Auch hatte der Deutsche Brauerbund, der den Tag des Deutschen Bieres proklamierte, nicht die Weitsicht einiger anderer findiger Zeitgenossen aus Kalifornien, die 2007 den Internationalen Tag des Bieres ausgerufen haben. Dieser wird seit 2012 am ersten Freitag im August begangen. Ich denke, diesen internationalen Feiertag sollte man auch in Deutschland bekannter machen und enstprechend würdigen.

Mittag um halb zwei

Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, auf die jährliche Tirade zur Umstellung der Uhren zu verzichten, zumal sich gestern sogar die BILD dieses Themas angenommen hat – und man sich mit diesem Schmierenblatt ja in keinster Weise gemein machen möchte.

Aber zwei nicht unbedeutende Aspekte, die mir dieses Jahr besonders ins Auge gefallen sind, möchte ich dennoch nicht unerwähnt lassen:

Beim Pflegen einer internationalen Termindatenbank wurde mir wieder einmal sehr ärgerlich bewusst, dass zum Beispiel in den USA und in Kanada die Zeitumstellung bereits Anfang März stattfindet, in Europa aber Erst Ende März, so dass bei regelmäßigen Terminen wie zum Beispiel TelefonSkype-Konferenzen mindestens für drei Wochen eine erneute Abstimmung darüber erfolgen muss, wann denn der Termin jetzt eigentlich stattfinden soll. Ein Problem, dass es ohne die Uhrumstellung einfach nicht gäbe.

Ein weiterer Aspekt, der mir bisher -zumindest in diesem Ausmaße -nicht  bewusst war: bekanntlich weicht die „Wahre Ortszeit“ (oder auch Sonnenzeit) durch die Verwendung von Zeitzonen ja an den meisten Orten von der gebräuchlichen Uhrzeit ab. Im Westen Deutschlands ist dies immerhin eine halbe Stunde, das bedeutet, die Sonne hat ihren höchsten Stand in Dortmund eine halbe Stunde vor Görlitz erreicht, nach mitteleuropäischer Zeit etwa um halb zwölf. [UPDATE 2014-03-31: andersrum wird natürlich ein Schuh draus: in Dortmund erreicht die Sonne ihren höchsten Stand eine halbe Stunde NACH Görlitz, also gegen halb Eins MEZ. Danke an Dentaku für den Hinweis. In Görlitz stimmen MEZ und „wahre Ortzszeit“ übrigens bis auf zwei Sekunden überein.]

Das erscheint ja noch einigermaßen akzeptabel, bedeutet aber, wenn man meint, man mache um „Zwölfe“ Mittagspause, steht im Westen die Sonne zur MESZ bereits auf 13:30. Noch drastischer wirkt sich das natürlich in den Ländern aus, die westlich von Deutschland liegen, so ist es in Bordeaux bereits 14:21 MESZ, wenn die Sonne am höchsten steht, an der Costa del Sol sollten Menschen, die die Mittagssonne meiden wollten, also auch nicht um 12 Uhr MESZ sondern gegen halb drei aus der Sonne gehen. Im Nordwesten Spaniens ist Mittag sogar erst um viertel vor drei.

Interessanterweise schaffen es zur Sommerzeit nicht mal die östlichsten Regionen der Mitteleuropäischen Zeitzone, den höchsten Sonnenstand zur Mittagszeit erreicht zu haben, auch im Kosovo zum Beispiel ist es schon halb eins, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat.

Nun wage ich zu bezweifeln, dass wir in absehbarer Zukunft je auf die Verwendung von Zeitzonen verzichten werden, auch wenn dies in Zeiten von GPS und Internet vermutlich technisch ein Leichtes wäre, aber die Zeitumstellung verstärkt eben die Abweichung der wahren Ortszeit von der Zonenzeit an vielen Orten – und diese Umstellung ist ja, wie wir mittlerweile wissen, schlichtweg unnötig.

Alles Gute zum Frühlingsanfang!

Heute, am 20. März 2014 wird um 17:57 MEZ die Tag-und-Nacht-Gleiche erreicht und damit beginnt astronomisch gesehen offiziell der Frühling! Auch dieses Jahr heiße ich den Frühling natürlich herzlich willkommen, doch selten hatte ich ihn so herbeigesehnt wie 2013. Der Winter 2012/2013 lag in Stuttgart mit 131,4 Sonnenstunden nur bei 63% im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 1981 bis 2010, während der Winter 2013/2014 mit 270,5 Sonnenstunden bei 129% im Vergleich zu diesem Zeitraum lag. Doch erst der Frühling 2013 war so richtig schlimm, auch hier wurden nur 63% der Mittelwerte von 1981 bis 2010 erreicht. Zu Ostern 2013 war ich fast so weit, alle familiären Verabredungen abzusagen und einfach irgendwohin in die Sonne zu fliegen. Nie zuvor habe ich mal so unter der Dunkelheit und den trüben Tagen gelitten. das war eine recht befremdliche Erfahrung. Es fiel mir auch echt schwer nachzuvollziehen, wie die Menschen den Winter in den Ländern aushalten, die noch viel kürzere Tage haben als wir im Südwesten Deutschlands.(Alle Zahlen von Wetterkontor.de)

 

Hopfenblüte – cc-by-sa-2.5: Bernd Haynold

Das Jahr 2014 zeigt sich also bisher eher von der versöhnlichen, der Sonnenseite. Ich genieße jede Minute an der fischen Luft und hoffe natürlich, dass es noch eine Weile so sonnig bleibt, auch wenn wir nicht vergessen sollten, dass das trockene Wetter auch eine hohe Waldbrandgefahr mit sich bringt. Ich fürchte auch, für die Landwirtschaft und allgemein für die Natur war der „schöne März“ viel zu trocken.

Kinotipp: The Grand Budapest Hotel

Zum zweiten mal besuchte ich heute das Filmkunsttheater Casablanca in Nürnberg – und auch dieses mal spielte Tilda Swinton in dem heute gesehenen Film eine Rolle. Im Gegensatz zu „Only Lovers Left Alive“ ist es allerdings in Wes Andersons Film „The Grand Budapest Hotel“ eine eher kleine, wenn auch für die Handlung sehr bedeutende Rolle. Sie spielt die 84-jährige reiche Witte Céline Villeneuve Desgoffe und Taxis, genannt Madame D., die unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Daraufhin entbrennt um ihr Erbe eine abenteuerliche Geschichte. Doch zum Inhalt von „The Grand Budapest Hotel“ möchte ich gar nicht viel verraten, verweise aber gerne auf den Wikipedia-Artikel zu dem Film.

Wes Anderson hat mit seinem neunten Langfilm jedenfalls wieder ein opulentes Meisterwerk voller Anspielungen, Zitate und liebevoller, ja perfekt ausgearbeiteter Details geschaffen, das mich in seiner Skurilität an seinen Film „The Life Aquatic with Steve Zissou“ (deutscher Titel: Die Tiefseetaucher) erinnerte. Während „The Life Aquatic“ eine offensichtliche Hommage an Jaques Cousteau darstellt, ist „The Grand Budapest Hotel“ inspiriert von den Schriften Stefan Zweigs, was uns Wes Anderson sogar im Abspann des Films mitteilt. Die Geschichte selbst ist größtenteils in einem fitkiven mitteleuropäischen Land angesiedelt und soll vor dem zweiten Weltkrieg spielen, würde aber teilweise eher in die wirren Jahre vor dem Ersten Weltkrieg hineinpassen. Der Film erhebt allerdings keinerlei Anspruch auf historische Genauigkeiten. 

Wie gesagt, fast allen Wes Anderson-Filmen sind voll von witzigen Anspielungen mit viel Liebe zum Detail. Ein schönes Beispiel aus „The Grand Budapest Hotel“ ist das Gemälde „Junge mit Apfel“, das extra für den Film gemalt wurde. Als das wertvolle Bild „entwendet“ wird, ersetzen es die Diebe, wenn man sie so nennen kann, mit einem weiteren, extra angefertigten Bild, das jedoch sehr stark an das Werk Egon Schieles erinnert.

Als Vorflim (Yeah, mehr Vorfilme!) lief an diesem Abend im Casablanca übrigens das kurze Stück „Castello Cavalcanti„, das Wes Anderson für Prada gedreht hat. In „Castello Calvacanti“ spielt Jason Schwartzman einen Rennfahrer bei einem Rennen namens „Molte Miglia“. Schwartzman spielt auch in „The Grand Budapest Hotel“ eine kleine Rolle, er gehört ja zu einem der Schauspieler, mit denen Wes Anderson immer wieder zusammenarbeitet. Schwartzman spielte übrigens auch in dem ersten Wes Anderson-Film mit, den ich je gesehen habe: „Rushmore„.