Kinotipp: The Grand Budapest Hotel

Zum zweiten mal besuchte ich heute das Filmkunsttheater Casablanca in Nürnberg – und auch dieses mal spielte Tilda Swinton in dem heute gesehenen Film eine Rolle. Im Gegensatz zu „Only Lovers Left Alive“ ist es allerdings in Wes Andersons Film „The Grand Budapest Hotel“ eine eher kleine, wenn auch für die Handlung sehr bedeutende Rolle. Sie spielt die 84-jährige reiche Witte Céline Villeneuve Desgoffe und Taxis, genannt Madame D., die unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Daraufhin entbrennt um ihr Erbe eine abenteuerliche Geschichte. Doch zum Inhalt von „The Grand Budapest Hotel“ möchte ich gar nicht viel verraten, verweise aber gerne auf den Wikipedia-Artikel zu dem Film.

Wes Anderson hat mit seinem neunten Langfilm jedenfalls wieder ein opulentes Meisterwerk voller Anspielungen, Zitate und liebevoller, ja perfekt ausgearbeiteter Details geschaffen, das mich in seiner Skurilität an seinen Film „The Life Aquatic with Steve Zissou“ (deutscher Titel: Die Tiefseetaucher) erinnerte. Während „The Life Aquatic“ eine offensichtliche Hommage an Jaques Cousteau darstellt, ist „The Grand Budapest Hotel“ inspiriert von den Schriften Stefan Zweigs, was uns Wes Anderson sogar im Abspann des Films mitteilt. Die Geschichte selbst ist größtenteils in einem fitkiven mitteleuropäischen Land angesiedelt und soll vor dem zweiten Weltkrieg spielen, würde aber teilweise eher in die wirren Jahre vor dem Ersten Weltkrieg hineinpassen. Der Film erhebt allerdings keinerlei Anspruch auf historische Genauigkeiten. 

Wie gesagt, fast allen Wes Anderson-Filmen sind voll von witzigen Anspielungen mit viel Liebe zum Detail. Ein schönes Beispiel aus „The Grand Budapest Hotel“ ist das Gemälde „Junge mit Apfel“, das extra für den Film gemalt wurde. Als das wertvolle Bild „entwendet“ wird, ersetzen es die Diebe, wenn man sie so nennen kann, mit einem weiteren, extra angefertigten Bild, das jedoch sehr stark an das Werk Egon Schieles erinnert.

Als Vorflim (Yeah, mehr Vorfilme!) lief an diesem Abend im Casablanca übrigens das kurze Stück „Castello Cavalcanti„, das Wes Anderson für Prada gedreht hat. In „Castello Calvacanti“ spielt Jason Schwartzman einen Rennfahrer bei einem Rennen namens „Molte Miglia“. Schwartzman spielt auch in „The Grand Budapest Hotel“ eine kleine Rolle, er gehört ja zu einem der Schauspieler, mit denen Wes Anderson immer wieder zusammenarbeitet. Schwartzman spielte übrigens auch in dem ersten Wes Anderson-Film mit, den ich je gesehen habe: „Rushmore„. 

 

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