Neil deGrasse Tyson erklärt, warum er Glaube und Vernunft für unvereinbar hält.

In diesem Interview mit Bill Moyer erklärt Neil deGrasse Tyson unter anderem sehr einleuchtend, warum Glaube und Vernunft nicht vereinbar sind

Sehr inspirierend fand ich auch seine Rede zur 100. Abschlussfeier der Rice University, in der er unter anderem über die Bedeutung der Aufnahme aus der Apollo 8-Kapsel spricht, die unter dem Namen Earthrise bekannt wurde und die Welt nachhaltig veränderte.

Mal über Bier bloggen…

Logo "Tag des deutschen Bieres"In den Kommentaren zum Beitrag „Worüber soll ich bloggen“ verlangte Maxx nach einem Bier – beziehungsweise einem oder mehreren Blogbeiträgen über Bier.  Nun heißt mein kleines Blog hier zwar schon seit geraumer Zeit „Hinten beim Bier“ (und warum lest ihr hier) aber zum Thema mache ich das Getränk ja eher selten. Dabei gibt es so viel darüber zu erzählen. So habe ich letztes Jahr einiges über die Herstellung von Bier gelernt, einmal beim Besuch der Felsenkeller in Nürnberg und ein weiteres mal bei einer Besichtigung der Spaten-Franziskaner-Brauerei im Rahmen eines Oktoberfestbesuchs in München den ich (full disclosure) bei einem Preisausschreiben der Firma Franziskaner gewonnen hatte. Die hellen Münchner Biere – oder auch das Tegernseer – schmecken mir ja wirklich gut, aber meine absoluten Lieblingsbiere kommen wohl aus den vielen kleinen fränkischen Landbierbrauereien. Drei dieser Brauereien haben wir letzten Sommer im Rahmen der Bierwanderung „Fünf-Seidla-Steig“ selbst erwandert. Und an dieser Stelle mache ich gerne einmal kostenlose Werbung für das Landbierparadies Nürnberg (auch wenn dessen Onlineshop www.landbierparadies24.de gerade eine Malware-Warnung in meinem Browser anzeigt und ich deshalb lieber zu einem direkten Besuch in der Galgenhofstraße 60 raten möchte, falls Ihr mal in Nürnberg seid). Das Landbierparadies befindet sich übrigens in einem ehemaligen Kino. 

Wenn man Glück hat und die Männner vom Schlesinger Int. wieder erfolgreich auf Bierjagd waren bekommt man einige dieser (und viele andere) leckeren Biere auch in Stuttgart angeboten – am 23. April zum Tag des deutschen Bieres . 

Wenn Ihr Euch selbst weiter über Bierkultur und Hobbybrauen informieren wollt, empfehle ich Euch den CRE Podcast 194 zu eben diesem Thema, wobei mir bekannt ist, dass etwa 50% der Leser meines Blogs den schon kennen.

Karl Klammer und die unbekannte Frau

clippyIhr kennt vermutlich alle das Spiel „Wer bin ich“, bei dem die Mitspieler sich gegenseitig Zettel an die Stirn kleben, auf denen die Namen berühmter Personen (fiktiv oder real) stehen. Der Zettelträger muss dann jeweils erraten, welche Person er verkörpert.

Bei einer Runde dieses Spiel habe ich mich einmal sehr schwer damit getan, zu erraten, dass ich „Karl Klammer“ verkörpere – und zwar war damit der Microsoft Office Hilfe-Assistent gemeint, der in Form einer Büroklammer erscheint, aber auch die Gestalt einer Katze, eines Hundes oder eines Zauberers annehmen konnte. Das Problem war, dass ich den Namen „Karl Klammer“ bis zur Auflösung dieser „Wer bin ich“-Runde noch nie gehört hatte. 

In der englischen Version von Microsoft Office heisst Herr Klammer übrigens schlicht „Clippy“ (von Paper Clip) und erfreut sich wegen seiner aufdringlichen und nervigen Art ähnlicher Unbeliebtheit wie bei den deutschen Usern.

Doch es gab wohl vereinzelt Anwender, die bei Karl Klammer beziehungsweise Clippy ihr Herz ausschütteten. Dass ich ein großer Fan des Web-Comics XKCD bin wissen die Leser dieses Blogs ja bereits. Als ich mich zur Hintergrundinformation über den Strip „Undocumented Feature“  (xkcd.com/1305/) ins Forum von XKCD begab, entdeckte ich dort tatsächlich eine Geschichte über Clippy: 

http://forums.xkcd.com/viewtopic.php?p=3513940#p3513940

Laut Aussage eines ehemaligen Microsoft-Mitarbeiters auf Twitter sendete der Hilfe-Assistent zur Qualitätsüberwachung alle Eingaben anonymisiert an Microsoft. Eines Tages entdeckte einer der für die Logauswertung zuständigen Mitarbeiter eine Geschichte in Fragmenten. Irgend jemand, mutmaßliche eine Frau im Mittleren Westen der USA, tippte satzweise Nachrichten an Clippy. Clippy antwortete natürlich unsinnig. Sie schrieb weitere Sätze: Sie habe ihren Job verloren, ihr Freund würde sie schlagen, sie war einfach am Boden und hatte Angst. Sie schüttete dieser Büroklammer Clippy sozusagen ihr Herz aus. Die Microsoft-Mitarbeiter konnten ihr nicht helfen, sie hatten keine Möglichkeit herauszufinden, wer sie war, schließlich hatte man beim Programmieren dieser Funktion großen Wert auf die Anoymisierung der Daten gelegt. Aber ihre Geschichte konnten sie lesen, Satz für Satz Eine herzzerreissende Geschichte, erzählt einer Büroklammer, die nie antworten würde…

Bildnachweis: Clippy von TitanAura

Kinotipp: Only Lovers Left Alive

Einen „Vampir-Liebesfilm“ anzuschauen hätte ich mir bis vor kurzem auch nur schwer vorstellen können. Aber wenn besagter Film vom „Independent-Kult-Regisseur“ Jim Jarmusch ist, sollte man ihm schon eine Chance geben. Und in der Tat, Jarmusch lieferte mit „Only Lovers Left Alive“ erneut ein Meisterwerk ab.

Der Undergroundmusiker Adam (Tom Hiddleston) lebt in einer heruntergekommenen Villa in Detroit, Eve (Tilda Swinton), seine Ehefrau seit Jahrhunderten, im marokkanischen Tanger. Die beiden führen eine Fernbeziehung übers Internet, doch als Eve mitbekommt, dass Adam, deprimiert und enttäuscht vom Lauf der Welt und dem Verhalten der „Zombies“ (so nennt er die Menschen) versuchen könnte, seiner Unsterblichkeit ein Ende zu setzen, reist sie (natürlich nur per Nachtflug) nach Detroit, um ihm beizustehen. Blut trinken die beiden übrigens nur noch in Form von umständlich beschaffter Konserven – aus Gründen der Gesundheit und um die offensichtlichen Probleme durch die Beschaffungskriminalität zu vermeiden. Durch einen Besuch von Eves Schwester Ava wird das Idyll der beiden Liebenden jäh gestört. Der Film hat mich von der ersten Minute an begeistert. Jarmuschs Liebe zum Detail und viele kleine Anspielungen machen einfach Spaß, und trotz des sehr gemächlichen Erzähltempos kommt keine Langeweile auf. Die Langsamkeit des Films passte auch sehr gut zu der Zeit zwischen den Jahren, aber auch zu anderen Jahreszeiten solltet Ihr Euch den Film nicht entgehen lassen. Ich empfehle ihn natürlich in der Originalfassung. Wir haben ihn im Filmkunsttheater Casablanca in Nürnberg angeschaut, was der Stimmung auch sehr zuträglich war. 

Auch die Filmmusik und der Soundtrack von  Jozef van Wissem sind grandios. Unter anderem ist Jim Jarmuschs Band-Projekt SQÜRL zu hören.