Nach uns die Sintflut?!

Unglaublich, aber wahr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Oettinger (CDU) wirft dem Tübinger OB Palmer (Grüne) „im Grunde“ Landesverrat vor, weil Palmer statt eines Stuttgarter Spritfressers ein Hybridauto aus Japan als Dienstwagen gewählt hat.

Man muss sich wirklich fragen, ob Herr Oettinger eine biblische Apokalypse, ein Endgericht unmittelbar bevorstehen sieht, oder weshalb ihm sonst die Zukunft unserer Kinder so wenig am Herzen liegt. Er verteidigt angeblich gefährdete Arbeitsplätze gegen eine (zugegeben etwas populisitische Einzel-)Massnahme zum Klimaschutz. Wenn die Nordsee dann mal über die Ufer steigt, werden die Menschen hier in Süddeutschland sicher genug damit zu tun haben, sich um die Flüchtlinge aus dem Benelux und aus Norddeutschland zu kümmern, da wird keiner mehr ans Autobauen denken… aber dann wird wohl auch Herr Oettinger schon längst nicht mehr unter uns weilen.

Sollte Oettinger als verantwortungsvoller Politiker (Oxymoron?) nicht vielmehr gerade an die baden-württembergischen Autohersteller appellieren, umweltfreundlichere Konzepte für den individuellen Personenverkehr zu entwickeln – und diese auch umzusetzen? Der daraus entstehende Wettbewerbsvorteil wäre angesichts der drohenden Klimakatastrophe eigentlich nur ein „Zuckerle“. (via)

Sollte gehen

Am 24. März 2007 ist „Shutdown Day“ (via) – an dem man seinen Computer mal einen ganzen Tag lang auslassen soll.
Nun sind wir gestern von einem Kurzbesuch in Schweden zurückgekehrt und von letztem Mittwoch bis heute morgen sass ich nicht an einem Computer (in Schweden selbst stand ich kurz hinter jemandem, der einen Computer benutzte und gab Anweisungen, aber das zählt wohl nicht, oder?). Kein Internet, keine E-Mails, keine Weblogs. Kein Problem.

Innenkriegsminister

Dass Herr Schäuble so erpicht darauf ist, eine Möglichkeit zu finden, entführte Passagierflugzeuge zur Gefahrenabwehr abschiessen zu lassen, kommt mir sehr merkwürdig vor.

Gefahrenabwehr für wen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man z.B. ein Flugzeug, welches auf das Reichstagsgebäude in Berlin zusteuert, so abschiessen kann, dass der dabei entstehende Feuerball garantiert nicht auf bevölkertem Grund abstürzt – Deutschland ist dann doch etwas dichter besiedelt als zum Beispiel die USA. Oder reicht es Herrn Schäuble etwa schon, wenn er weiss, dass solch ein Flugzeug nicht über seinem Büro oder dem seiner „Dienstherrin“ abstürzt? Woanders ist dann egal?

Auch in Anbetracht der Tatsache, dass sich eine Flugzeugentführung nach dem Muster vom 11. September 2001 seither nicht wiederholt hat, finde ich die aktuelle Diskussion reichlich skurril und unangebracht.