„wir nennen es Bloggen, doch es ist nur lautes Denken“

So beschreibt Johnny Haeusler diese Sache in seinem Artikel Fünf Jahre Spreeblick – und damit trifft er für mich den Nagel auf den Kopf. Wie so oft.

Spreeblick war das erste Blog, das ich regelmäßig gelesen und kommentiert habe – damit befinde ich mich offenbar in bester Gesellschaft, denn bei nilz und Renè war es wohl auch so. Und letztendlich war Spreeblick auch für mich die Hauptinspiration, selbst ein wenig „lauter zu denken“.

Mit seinem Artikel hat Johnny („ein bisschen pathetisch“) ein scheinbar hohes Ziel des Künstlers bei mir erreicht, er hat mich ein bisschen zum weinen gebracht – aber das mag auch daran liegen, dass ich dank Acomplia in letzter Zeit ein paar Meter näher am Wasser gebaut habe. Ich bin somit eher ein leichtes Opfer.

Also: Herzliche Glückwünsche von einem Fan (damals in Böblingen hab ich zwar nur auf den Hauptact gewartet, aber wenn ich gewusst hätte, was später noch alles so kommt, hätt‘ ich vermutlich bei der einen Vorgruppe genauer hingeschaut…) und weiterhin alles Gute für Euch und Spreeblick! Ich wünsche auch viel Erfolg mit Adical! Denn wenn man sieht, was bei AdSense so abgeht, wo keiner außer Google weiß, was mit dem ganzen Geld passiert, das Leute erwirtschaftet haben, die dann einfach aus dem Programm geworfen werden, ist es glaube ich eine sehr gute Idee, die Werbung in Weblogs selbst in die Hand zu nehmen….

Cheers!

Those British squaddies

Hat das jetzt mit der Freilassung der im Iran festgehaltenen britischen Marinesoldaten nur deshalb so lange gedauert, weil die Anfertigung der Maßanzüge, die sie zu ihrer Verabschiedung anhatten, sich verzögert hat?

Verhältnismässigkeit

Mir wurde richtig schlecht, als ich gestern den Artikel von Peggy Parnass über die unterschiedlichen Strafen gelesen habe, die in Deutschland KZ-Mörder im Vergleich zu RAF-Mördern erhalten haben. Ich habe mich ja auch schon hier und andernorts zur RAF geäussert, meiner Meinung nach waren es (kurz zusammengefasst) hauptsächlich Deppen, die nicht zu Ende gedacht haben. Ihre Taten sind nicht zu beschönigen.

Aber wenn man sieht wie der rechte Mob, angeführt von Springer-Presse und CSU, gegen die verurteilten Mörder Monhaupt und Klar hetzt, die ihre Strafe ja größtenteils verbüßt haben und vergleicht man diese Hetze mit dem damaligen doch recht laxen Vorgehen gegen die tatsächlichen Massenmörder aus der Nazizeit, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass in „diesem unserem Lande“ einiges gewaltig falsch läuft.

(via Che, wo ein anonymer Kommentator namens „avantgarde“ die berechtigte Frage stellt, ob „es ohne die hetzende Springerpresse der späten 60er überhaupt je eine RAF gegeben hätte“)

5. Stuttgarter Webmontag

Gestern war ich zum zweiten Mal auf dem Webmontag im Literaturhaus. Voll war es. Ich war spät dran und konnte deshalb vorher auch nicht lange „socialisen“. Immerhin kannte ich ein paar mehr Leute als bei meinem ersten Besuch.

Nach einer kurzen Werbeveranstaltung für smsapi.de, die als „keine Werbeveranstaltung“ angekündigt war, ging es zur Sache: Second Life war Hauptthema des Abends. Oliver Gassner vs. Alvar Freude. Ok, das ist nun etwas überspitzt formuliert, im Grunde gab es eine Vorstellung von Second Life durch Oliver und eine Kritik an SL durch Alvar. Ich verweise hier auf den Artikel von Henning dazu, zu dem eigentlich nicht viel anzumerken ist. Meine Bedenken bezüglich der Proprietät von Second Life habe ich hier ja schon geäussert.
Der vierte angekündigte Vortrag „REST – neue Architektur für Webanwendungen“ wurde dann aus Zeitgründen nicht mehr gehalten, das Interesse an SL war dann doch recht groß.

Am anschliessenden „Socializing und Networking“ konnte ich nicht mehr teilnehmen, ich hatte noch eine andere Verabredung. Sicher wäre es noch interessant gewesen, den einen oder anderen Punkt zu diskutieren.

„My Humps“

Alanis Morissette covert „My Humps“ von den Black Eyed Peas:

(Thanks, Meg!)

Gut gegen Böse

Gestern lauschte ich einem interessanten Podcast: „Götter, Pokemons und das Böse“ – Über das Verhältnis von Gut und Böse in der japanischen Kinderwelt, von Mari Furukawa. Nicht nur anhand von japanischen Märchen, Zeichentrickfilmen und Pokemon-Spielen zeigt Mari Furukawa grundlegende Unterschiede zwischen unserer und der japanischen Kultur auf: während bei uns (vor allem in Märchen und Filmen) gerne „das personifizierte Böse“ suftritt, eine Figur also, die per se böse ist, egal was sie tut, gibt es in den japanischen Märchen diese Unterscheidung nicht. Gut und Böse wird hier nicht an den Figuren, sondern an deren Taten festgemacht. Frau Furukawa bereichert ihren Podcast auch mit persönlichen Beobachtungen zu generellen kulturellen Unterschieden, wie etwa dem Umgang mit der Natur. Durchaus hörenswert und zum Nachdenken anregend, dieser Beitrag.

Knut-Bashing?

Nicht in diesem Weblog…!

Die „ZEIT“ und die Religion(en)

In der „ZEIT“ fand sich in den letzten Wochen eine siebenteilige Serie zum Thema Religion. Nachdem ich Christentum, Judentum, Islam, Konfuzianismus und Hinduismus noch relativ neutral behandelt empfunden habe, hat es mich beim Artikel über den Buddhismus schon gewundert, dass dieser Religion unbedingt noch zwei christliche Priester entgegen zu setzen waren, gerade so als ob die „ZEIT“-Macher eine Gefahr für das Abendland im Buddhismus sähen. Nun gut, vielleicht bewerte ich hier auch etwas über.

Aber merkwürdig fand ich dann den letzten Teil, „Unglaube“. Die Atheisten scheinen der „ZEIT“ noch suspekter zu sein als die Buddhisten, auf dieses Dossier wurde, im Gegensatz zu den anderen, noch nicht mal mehr auf der Titelseite mit einem eigenen Teaser hingewiesen (Edit: oder dieser war so klein, dass ich ihn nicht gesehen habe). Und der Abschuss findet sich meiner Meinung nach im Internet unter der Überschrift „Rituale der Ungläubigen“, deren Inhalt man eigentlich mit „Rituale der Abergläubigen“ hätte überschreiben müssen. Da ist die Rede von Glücksbringern und Talismanen, Traumfängern und dem Wunschglauben beim Anblick einer Sternschnuppe – 40 Prozent der Deutschen glauben laut Allensbacher Institut an eine mystische Bedeutung der Sternschnuppen. Wieviele von diesen 40 Prozent Atheisten sind, wird leider nicht erwähnt. (Update: wenn ich mich richtig erinnere wurde mir dieses „Ritual“ sogar von gläubigen Christen „beigebracht“). Sogar die Astrologie und die Mülltrennung werden hier als atheistische Rituale verkauft.

Vielleicht hätte die „ZEIT“ dem Thema „Aberglaube“ ja nochmals einen eigenen Beitrag widmen können, es mit Unglaube gleich zu setzen finden ich dann doch sehr abwegig. Man hätte diesen Teil wohl „Sonstige Glaubensrichtungen“ nennen müssen, denn Gottesglaube ist ja im Prinzip auch nur ein Aberglaube.

Regulierungswut

Schon gegen ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen wird von CDU-Politikern ja gerne das Argument gebracht, in Deutschland gäbe es schon genug Regelungen, da solle man keine neuen einführen. Dass dies ein schwachsinniges Scheinargument ist, da durch ein allgemeines Tempolimit ja viele tausend Schilder bundesweit abgebaut werden könnten, also viele Einzelregelungen gegen eine einzige ersetzt werden könnte, leuchtet denen wohl nicht ein.

Und nun wird von den Länderchefs wieder über den Nichtraucherschutz in der Gastronomie diskutiert. Die Hälfte von ihnen möchte gerne ihr eigenes Süppchen kochen und hier oder da Ausnahmeregelungen zulassen, sei es für die inhaberbetriebene Eckkneipe ohne weiteres Personal oder für das bayrische Bierzelt. Wieso können unsere Politiker nicht einfach mal konsequent sein? Ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie – und gut ist! Keine Ausnahmeregelungen, keine Schilder, keine Verwirrung bei Gastronomen und Gästen („Darf ich hier rauchen oder darf ich nicht?”). Rauchen nur in separaten abgeschlossenen Räumen mit eigener Entlüftung. Ich sehe keine wirklichen Nachteile in solch einer Regelung, ausser vielleicht für die Tabakindustrie – aber sind wir mal ehrlich, müssen wir die wirklich auf Kosten der Gesundheit unterstützen?

Raketenabwehr

Geht es jetzt eigentlich gegen den Iran oder gegen den Ivan?!