Titanic-Magazin Online: Relaunch

Das engültige Satiremagazin Titanic – „Pflichtblatt für Garagenbesitzer“ – hat seinen Online-Auftritt überarbeitet. Der Relaunch steht unter dem Motto „Tschüss Schreibtisch“ – dieses eigenwillige und angestaubte Navigationskuriosum wurde nämlich über Bord gekickt. Das ist schön. Etwas erschreckend fand ich das Tabellen-basierte Layout – das es sowas im Herbst des Jahres 2006 noch gibt… Was ich als Blog-verwöhjnter Titanic-gerne-Verlinker schade finde, ist, dass man einzelne Einträge aus dem Newsticker nicht direkt verlinken kann. Noch toller wären natürlich Trackbacks. Klasse finde ich hingegen die Möglichkeit, zurück zum Startcartoon zu kommen, das erforderte seither einen gewissen Grad an URL-Jongleuristik. Oder eben einen erneuten Klick auf’s Bookmark-Icon. Ahoi!

Was in der Zeitung steht

Ich glaube, ich rege mich gerne auf, denn so fix wie heute verging die S-Bahn-Fahrt von Ludwigsburg nach Stuttgart dank ausgedehnter Zeitungslektüre schon lange nicht mehr.

Erste Schlagzeile: EnBW möchte Laufzeit für Neckarwestheim verlängern. Toll. Was ist mit dem vereinbarten Atomausstieg?
Eindeutiger Wortbruch. Aber Wirtschaftminister Glos möchte unbedingt eine „positive“ Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zweite Schlagzeile: „Kein generelles Rauchverbot in Kneipen“. Gaststätten, die größer als 75 m² sind, sollen zwingend rauchfreie Zonen erhalten. Obwohl erst kürzlich berichtet wurde, dass solche Zonen keine Verringerung der Gesundheitsschäden durch Passivrauch bedeuten. Aber drei Seiten weiter der Artikel: „Ministerin wirbt fürs Nichtrauchen“, es soll wohl weiteres Geld verpulvert werden, um Jugendliche davon abzuhalten, mit dem Rauchen anzufangen.

A propos Geld verpulvern: „Steuerzahlerbund: Staat vergeudet 30 Milliarden“. Das muss man sich mal vorstellen. Dabei war der Context der nächsten Schlagzeile wohl noch gar nicht berücksichtigt: „Gericht geht gegen Anti-Nazi-Symbole vor“. So ein Gerichtsverfahren ist ja auch nicht gerade billig. Aber das ist für den Staat wohl gut angelegt, wenn er damit die Aktivitäten von Nazi-Gegnern behindern kann. Dass hier kein größerer Aufschrei erfolgt, vor allem wo doch erst vor wenigen Tagen alle wieder einmal, wie bald nach jeder Landtagswahl, über den Einzug der Rechten in ein Landesparlament lamentiert haben.

Ein kleiner Lichtblick: „Land [Baden-Württemberg] gibt ab 2007 den Ladenschluss völlig frei“ (ausser Tiernahrung Sonntags). Doch auch hier gleich wieder Grund zum Unmut: ein Ludwigsburger Einzelhändler und Vorsitzender des Citymarketing sieht dort keinen Erweiterungsbedarf über 20:00 Uhr hinaus, denn schliesslich reisse der Kundenstrom in die Innenstadt da klar ab. Ob das vielleicht daran liegt, dass die Läden seither um 20:00 Uhr schliessen (müssen)? Wohin sollen die Kunden denn dann noch strömen?! Bei besagtem Herrn haben wir übrigens an einem verkaufsoffenen Sonntag unserer Trauringe gekauft…

Dann noch die Sache mit der Mozart-Oper „Idomeneo“ aus Furcht vor islamistischen Übergriffen. In dem Ego-Shooter „Counter Strike“ gibt es hierfür einen treffenden Ausdruck: „Terrorists win!“. Anders kann man es meiner Meinung nach nicht bezeichnen.

Hotelerbin – so what?

Diese junge Amerikanerin, die so heißt wie der Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe, beziehungsweise wie die Hauptstadt der République Française, interessiert mich einen Dreck. Ich rege mich nicht mal unbedingt über sie auf. Aber ich rege mich über jeden Journalisten Pressefuzzi auf, der meint, aus jedem Auftreten dieser junge „Dame“ eine Geschichte machen zu müssen. Da wird sogar eine Werbeveranstaltung für Dosen-Prosecco (DOSENPROSECCO!!) zum Medienereignis. Das ist doch nicht auszuhalten.

Bring out the GIMP

Da mit Adobe Photoshop zwar lieb, aber für den privaten Gebrauch viel zu teuer ist, habe ich mir vor einiger Zeit GIMP heruntergeladen. Die Bedienung ist für Photoshop-User recht gewöhnungsbedürftig, aber ich behaupte mal, es erfüllt meine Anforderungen im Moment genauso.

Um mich mit dem Programm ein wenig vertraut zu machen, hab ich eben mal ein kleines Tutorial durchlaufen, das Ergebnis seht Ihr hier:

Gimp-Smiley

Kleines technisches Detail am Rande: statt des vorgeschlagenen Verlaufs „German Flag Smooth“ habe ich hier den Verlauf „Incandescent“ verwendet, wodurch man meiner Meinung nach einen weitaus realistischeren Feuereffekt erzielt.

Finden Sie den Fehler…

rtv

(Aus der Fernsehprogrammbeilage „rtv“ 37/2006)

Butter oder Käse?

stickofbutter.gifNebenstehende Abbildung wirbt für die Kampagne PayAttention.org. Diese regt die US-Amerikanischen Wähler an, bei den bevorstehenden Wahlen zum Senat und Kongress, doch bitte zu hinzuschauen, wem sie ihre Stimme geben, vor allem auch, wenn sie eventuell gar nicht zur Wahl gehen.

Erinnerte mich irgendwie ein wenig an die Geschichte mit dem dekorierten Käsbrot.

Fernsehsüchtig?

Noch mehr „life hacks“: im Wiki der Site 43 Folders gibt es einen Eintrag darüber, wie man es meistert, weniger fern zu sehen. Darunter auch ein Abschnitt, in dem die These aufgestellt, fernsehen könne süchtig machen: Fernsehen stimuliere durch technische Effekte wie zum Beispiel Szenenwechsel, Kamerawinkel und schnelle Schnitte eine Art „Prä-Flucht-oder-Kampf“-Zustand, der einen dazu verdonnert, abzuwarten, ob man nun fliehen oder kämpfen soll/muss. Doch dieser Zustand ändert sich nicht, sondern wird weiter und weiter stimuliert, wodurch man in einem passiven Zustand des Abwartens verharrt. (Der Effekt wird auch als Erklärung dafür angebracht, wieso man oft weiter schaut, obwohl die Sendung, die man ursprünglich anschauen wollte, längst zu Ende ist, oder wieso man sich von einem Fernseher – zum Beispiel in einer Kneipe – so schlecht losreissen kann. Das geht mir persönlich ganz oft so.)

Mit diesem Eintrag schliesst sich für mich ein interessanter Kreis. Vor einigen Wochen las ich (via dove from above) einen Artikel namens „Über Gewicht“ von Udo Pollmer. Er macht – unter anderem – den Anstieg des Cortisolspiegels durch den Einfluss von Spannung und Aufregung beim Fernsehen für eine Gewichtszunahme verantwortlich – teilweise die gleichen Ursachen, die uns in diesen „pre-flight-or-fight“-Mode versetzen.

So gesehen ist das Fernsehen also eine ganz schön fiese Droge. Ich sollte das Fernsehen weiter einschränken.

Blogempfehlungen am Freitag

Heute stelle ich zwei Blogs vor, das erste, um es Euch ans Herz zu legen, das zweite, um mich selbst daran zu erinnern.

  1. Arachnophobia – Iris hat zwar Angst vor Spinnen, schiesst aber äusserst beeindruckende Fotos von den Viechern, wie sie zuvor schon oft in ihrem anderen Blog bewiesen hat. Nun haben die Spinnen ihr eigenes Blog bekommen.
  2. Lifehacker Motto: Don’t live to geek; geek to live.“ Hier hat es mir vor allem die Kategorie „Procrastination“ angetan.

Zu Gast beim Sternekoch

Fast wie ein Blog (leider ohne Kommentarfunktion, Trackback und RSS-Feeds) kommt das unterhaltsame und aufschlussreiche Tagebuch des Sterne- und Fernsehkochs Vincent Klink daher und erinnert mich auf angenehme Weise daran, dass wir zur Hochzeit von meinen Chefs und Kollegen einen Gutschein für sein Restaurant geschenkt bekommen haben, den wir noch immer nicht eingelöst haben. Es wird Zeit.