…und danach

Der „Not my Kanzlerin“-Aufkleberentwurf ist in Arbeit, mal sehen, ob wir ihn tatsächlich benötigen. Denn meiner Meinung nach (hey, was anderes bekommt Ihr hier sowieso nicht) ist der Führungsanspruch Schröders und der SPD durchaus berechtigt, wenn man sich das vorläufige amtliche Ergebnis (ohne Dresden I) mal genau anschaut:

– SPD: 34,3 Prozent
– CDU: 27,8 Prozent
– CSU: 7,4 Prozent

(Quelle: Bundeswahlleiter)

Denn saß nicht Stoiber jedes Mal zusammen mit Merkel in den großen TV-Runden? Da sind sie doch immer zu zweit aufgetreten, immer als getrennte Parteien, mit einer „ähm“-Stimme mehr. Ich sehe nicht, wieso das plötzlich nicht mehr gelten soll.

Schröders „Gepolter“ in der Elefantenrunde? Er war eigentlich der einzige, der mal ne Richtung vorgelegt hat, während die anderen am Taktieren und „mal schauen, was die Gespräche ergeben“-Rumgeheucheln waren. Könnte wetten, dass Westerwelles FDP umfällt, im Gegensatz zu seiner Aussage am Wahlabend steht die FDP doch sonst als erstes zur Verfügung, wenn es um (H)Ampeleien jedwelcher Art geht, auch wenn es ihm persönlich auf Jamaica wohl nicht besonders gut gefallen würde. (Ich gebe zu, dass diese provokante Verlinkung eventuell unter die Gürtellinie geht, sie sollte aber als Anreiz für die ARD-Wahlmannschaft um WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn gesehen werden, bei der nächsten Wahl den bequemen Blick in die Flaggendatenbank zur Koalitionsbezeichnung nochmal zu überdenken…).

Auffällig seit dem Wahlabend fand ich, auch wenn das politisch gesehen wirklich keine besondere Rolle spielen sollte, wie schnell die mühsam angetackerte TV-Tauglichkeits-Fassade, die Frau Merkel während des Wahlkampfs so verzwungen aufgesetzt hatte, am abbröckeln war. Merkels Wahlkampf-Grinsen hat mich sowieso immer an eine Szene aus Addams Family Values erinnert: die Tochter Wednesday Addams, deren dunkler, kühler Charakter sich ziemlich gut an einem kurzen Dialog verdeutlichen lässt (Q: „Why are you dressed like somebody died?“ Wednesday: „Wait.“), wird im Summer Camp zur Strafe in einer Hütte eingesperrt und einer mehrstündigen Disney-Fim-Gehirnwäsche unterzogen. Nach Beendigung der Strafe wird Wednesday gefragt, ob sie von nun an brav sein wolle, was sie (meisterlich dargestellt von der jungen Christina Ricci) bejaht, wobei sich langsam und sehr anschaulich ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht quält, auf ein Gesicht, dem man ansieht, dass es dieses Lächeln nur unter großen Schmerzen zu erzeugen bereit ist… wobei das Endergebnis wohl tausend mal überzeugender wirkte als alles, was Frau Merkel in dieser Hinsicht je zu leisten vermag.

Geschäftsidee für nach der Wahl

Ganz im Stil von „Don’t blame me – I voted for Kerry!“ könnte man, sofern das Wahlergebnis es erforderlich machen würde und Merkel tatsächlich Kanzlerin würde, Buttons mit der Aufschrift „Don’t blame me – ich hab SPD gewählt!“ erstellen. Ich bräuchte nur noch eine kurze, knackige Übersetzung für „Don’t blame me“ („gib nicht mir die Schuld“ oder „beschuldige nicht mich“ klingt irgendwie beides nicht brauchbar…)

Aber andererseits besteht ja zur Zeit durchaus noch berechtigte Hoffnung, dass Merkel nicht Kanzlerin wird.

Wenn man Spiegel Online abonnieren müsste

…würde ich wohl spätestens jetzt mein Abonnement kündigen. Nicht nur wegen dieser Geschichte (oder sollte ich Kampagne schreiben?), die da gerade läuft!

Am Bande

Ach ja… Bändchen. Eigentlich ein Thema für sich.

  • Als ich zum ersten Mal so ein gelbes „Armstrong“-Silikonbändchen gesehen habe, dachte ich, das wär von irgend ’ner Sekte.
  • Die unumgänglichen „Zugangsberechtigungsarmbändchen“ beim diesjährigen Taubertal-Open Air sahen aus, als ob sie aus Papier wären. Waren sie aber nur teilweise, unter anderem waren sie wohl glasfaserverstärkt und haben wirklich drei Tage Regen überstanden. Ich war anfangs sehr misstrauisch, was deren Haltbarkeit betrifft.
  • die dort sonst üblichen Stoffbändchen Marke „das lass ich dran, bis es abfällt“ gab es für Inhaber von Drei-Tages-Tickets als kostenlosen Merchandising-Artikel, wohl aber nicht für alle und jeden, was wohl bei einigen vor allem jüngeren Besuchern für gehörigen Unmut gesorgt hat. Ich habe meins nach wenigen Stunden verloren (und weiss noch nichtmal, wieso ich mir überhaupt eins geholt hab – der Herdentrieb vermutlich)

reminder to self

Morgen früh endlich das Schreiben an T-Online mit der erneuten Bitte um Bestätigung der Kündigung der DSL-Flatrate aufsetzen. Und ausserdem die Einzugsermächtigung der Telekom widerrufen – so kann’s ja nicht weitergehen…

Nordisch by nature

Das Taubertal Open-Air ist vorüber. (OK, es war schon am Sonntag vorbei – und nein, ich habe nicht 3 Tage gebraucht, um mich von meinem Kater zu erholen ;-)) Es war ein klasse Festival. Als Überraschungsgast gab es das Farin Urlaub Racing Team, feine Sache – und der (nicht unbedingt heimliche) Höhepunkt des Samstagabends. Danach hatten die Sportfreunde Stiller einfach keine Chance mehr. Ich glaube auch, Headliner bei solch einem Festival zu sein ist vielleicht eine Nummer zu groß für die drei FC Bayern-Fans. Vielleicht spielen sie ja bei Tageslicht einfach besser? 😉

Die Toy Dolls am Freitag abend waren ganz witzig, Bad Religion danach erscheckend langweilig. Es gab weniger kurioses als letztes Jahr, als wir Mambo Kurt auf der kleinen „Mach Dich zum Horst“-Bühne erleben durften. Oder wir haben es einfach verpasst. Am skurrilsten waren vielleicht noch Normahl, da sie irgendwo immer noch genau so klangen wie beim letzten mal, als ich sie sah, vor 16 Jahren.

Das absolute Highlight des Festival-Wochenendes war aber Fettes Brot – obwohl sie nur auf der „kleinen“ Bühne spielen durften. Ich habe mir schon einiges von dem Auftritt erwartet – und die Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Einfach nur sympathisch, die „Brote“ und eine geile Party (hab ich jetzt tatsächlich „geile Party“ geschrieben?!)

Johnny Haeusler verlinkt heute in einem wirklich lesenswerten Artikel, welcher mich zu diesem Beitrag inspiriert hat, auf das neue „Fettes Brot“-Video zu „an Tagen wie diesen“.

Die Krönung der Schöpfung

Möchte mich heute mal an einer 600673 80M81N6 Aktion gegen „Intelligent Design“ beteiligen.

ID - IG

Reboot

Aufgeschnappt im Umfeld des Stuttgarter ÖPNVs:

Hauptbahnhof Schwabstraße

Wieder daheim

So, der Kurzurlaub auf einer einsamen Alphütte im Schweizer Maderanertal ist erstmal vorbei.
Alpblick

Wisst Ihr was so toll ist an der Schweiz (unter anderem)? Es gibt dort kein „ß“! Das heisst, es gibt dort auch keine solchen typografischen Hassverbrechen wie „BUßGELDSTELLE“, „WEIßBIER“ oder „STRAßE“! Das fand ich sehr angenehm.

Suisse

So, morgen geht es los, 10 Tage Schweiz – Urlaub! Erholung! Deshalb habe ich beschlossen, die Comments hier so lange dicht zu machen.

Liebe Einbrecher: ich zitiere nun nicht William Gibson („…and the pitbull’s tested positive. Twice.“), denn die Wohnung wird gehütet.