Stuttgart 21 – weiter ärgern?

Am 29. September geschah auf dem Baustellenbahnhof in Stuttgart ein folgenschwerer Unfall. Gegen Mittag entgleiste auf einem Schienenstück, dass wegen Stuttgart 21 verlegt wurde, ein Intercity in Richtung Hamburg. Laut Medienberichten wurden mindestens 8 der 200 Fahrgäste verletzt. Bereits im Sommer entgleiste an der gleichen Stelle ein Intercity, insgesamt gab es seit Beginn der Bauarbeiten wohl schon fünf Entgleisungen. Bei den Abrissarbeiten am Südflügel des Bonatzbaus wurde eine 72-jährige Passantin verletzt, des weiteren wurden wichtige Dachträger beschädigt. Neben vielen kleinen Pannen sind weiterhin solche Unglücke zu befürchten. Der Verkehrsclub Deutschland zweifelt mittlerweile an der Sicherheit im Bahnhof Stuttgart und hält diesen für ein Risiko für die Fahrgäste (siehe Pressemitteilung des VCD). Die Deutsche Bahn sei „kein verantwortlicher Bauherr“, so der VCD.

Wie steht es eigentlich, zwei Jahre nach dem unverhältnismäßig harten und bis heute politisch nicht aufgearbeiteten Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlosspark, um das weiterhin umstrittene Tiefbahnhofprojekt in Stuttgart? Niklas Luerßen von zughalt.de gibt eine beeinruckende Zusammenfassung der aktuellen Lage – auch in Hinblick auf das Ergebnis der Volksabstimmung über den Ausstieg des Landes aus der Finanzierung des Projekts. Sein Fazit: “ Es steht zu befürchten, dass sich das Projekt hinsichtlich der Pannen und Kostensteigerungen im Endeffekt in die Reihe der Elbphilharmonie in Hamburg und den Großflughafen Berlin-Brandenburg einreihen wird.“ Und das sehenden Auges, noch bevor mit den eigentlichen Arbeiten begonnen wurde.

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